Flughafen Genf schliesst im Corona-Jahr mit tiefroten Zahlen ab
Das Wichtigste in Kürze
- Der Genève Aéroport machte im 2020 einen Verlust von 129,5 Millionen Franken.
- Der Gewinn in Höhe von 84,1 Millionen Franken ist im Gegensatz sehr gering ausgefallen.
Die Corona-Pandemie hat den Flughafen Genf hart getroffen: Die Passagierzahlen, die Flugbewegungen und der Umsatz sind im Jahr 2020 stark eingebrochen. Unter dem Strich verbleibt ein hoher Verlust.
Die Luftfahrt durchlaufe eine seit Ende des Zweiten Weltkriegs beispiellose Krise. Der Genève Aéroport sei erstmals in der Geschichte in rote Zahlen gerutscht, teilte die Flughafenbetreiberin am Dienstag mit.
Flughafen machte erheblichen Verlust
Am Ende verblieb ein hoher Verlust von 129,5 Millionen Franken nach einem Plus von 84,1 Millionen Franken im Jahr davor.
Bereits früh im Jahr war der weltweite Tourismus mit Ausbruch der Corona-Pandemie in China ins Stocken geraten. Schliesslich ist er im Frühjahr praktisch zum Stillstand gekommen. Dies geschah aufgrund der weltweiten Lockdowns, der Grenzschliessungen und Quarantänebestimmungen.
Von Normalität ist man noch weit entfernt
Davon erholt sich die Reise- und damit auch die Luftfahrtbranche nur schleppend. Vor allem, weil die Pandemie noch nicht ausgestanden ist.
Wie bereits bekannt ging das Passagieraufkommen in Genf im Jahr 2020 um 69 Prozent auf noch 5,6 Millionen Fluggäste zurück. Stark rückläufig war auch die Zahl der Starts und Landungen: Im Gesamtjahr wurden 86'353 Flugbewegungen verzeichnet. Ein Minus von 54 Prozent gegenüber dem Jahr davor.
Im Jahr 2019 waren am Genfer Flughafen 17,9 Millionen Passagiere abgefertigt worden. Solche Zahlen kann die Flughafenbetreiberin nun erst wieder für das Jahr 2024 erwarten.
Detaillierte Zahlen
Der Umsatz brach im Berichtsjahr um rund 300 Millionen auf 191,2 Millionen Franken ein. Dies schrieb der Genève Aéroport am Dienstag weiter. Im Bereich Luftfahrt sackte er um zwei Drittel auf 94,3 Millionen Franken ab. Die «nicht luftfahrtspezifischen Umsätze» für Detailhandels-, Park- und Mieteinnahmen fielen um 18 Prozent auf 96,9 Millionen zurück.
Der Flughafen ergriff Massnahmen
Die Investitionen wurden nach dem Rekord von 250 Millionen Franken aus dem Vorjahr auf noch knapp 135 Millionen zurückgefahren. Die Personalkosten wurden um 12 Prozent und die Betriebskosten um 40 Prozent gesenkt.
Der Genfer Flughafen profitierte dabei von Rückerstattungen aus der Kurzarbeit. Zudem sei ein Einstellungsstopp verfügt. Ausserdem seien befristete Verträge teils nicht verlängert worden.
Trotz allem wurden in der Krise Stellen abgebaut. Per Ende 2020 lag der Stellenetat am Genfer Flughafen gemessen an den Vollzeitäquivalenten bei 1'041. Das sind knapp dreissig weniger als Ende 2019. Der Wert reduzierte sich bis Ende Januar 2021 weiter auf 1'018.
EasyJet steht an der Spitze
Insgesamt bot der Genève Aéroport 147 Reiseziele an. Die bedeutendste Fluglinie in Genf war EasyJet mit einem Marktanteil von knapp 46 Prozent. Gefolgt von Swiss (14 Prozent), British Airways (5,5 Prozent) und Air France (4,2 Prozent).