Foodwaste Aktion: Grassrooted kippt 3 Tonnen Rüebli auf Strasse
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rüebli sollten eigentlich im Feld verrotten weil sie zu gross für Verpackungen sind.
- Foodwasteaktivisten kippten sie auf die Strasse – sie wurden von Passanten mitgenommen.
- 60 Prozent des Frischgemüses in der Schweiz wird Foodwaste, auch wegen Normen.
Ganze Einkaufssäcke und Einkaufswagen werden mit Rüebli gefüllt. Die Leute reissen sich regelrecht um die gelben Karotten, die auf dem Helvetiaplatz in Zürich liegen. Dabei sind sie Abfall, genauer: Foodwaste.
Die Rüebli hätten nämlich nicht geerntet werden sollen, sie wären im Boden verrottet. Der Grund: Sie sind zu gross für Normverpackungen. Der Zürcher Bauer, der sie produziert hat, blieb auf den Rüebli sitzen.
«Die Leute sollen sehen, was weggeworfen wird!»
Die Organisation Grassrooted, die diesen Sommer schon mit mehreren Foodwaste-Aktionen aufgefallen ist, kaufte die Rüebli dem Bauern ab und kippte diese heute Nachmittag auf den Helvetiaplatz mitten in Zürich. Es ist nur ein Teil der Ausschussware: insgesamt rettete Grassrooted 30 Tonnen Rüebli.
«Die Leute sollen das sehen und sich Gedanken machen», sagt Dominik Waser von Grassrooted. Es brauche jetzt Anpassungen sowohl von der Industrie aber auch von den Konsumenten und den Läden.
Die Foodwaste-Aktivisten wollen mit der unbewilligten Aktion das Bewusstsein für Lebensmittel schärfen. Sie fordern, dass Lebensmittelnormen abgebaut werden. Ausserdem will Waser faire Preise für sozial und ökologisch produzierte Ware. Morgen verkauft der Verein Grassrooted weitere zu grosse Rüebli am Martinimarkt in der Stadt Zürich.