Babymilch mehrerer Hersteller mit Mineralölrückständen belastet
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat nach eigenen Angaben Mineralölrückstände in Säuglingsmilch unter anderem von Nestlé und Danone nachgewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verbraucherorganisation Foodwatch kontrollierte Babynahrung mehrerer Hersteller.
- Sie konnte in der Säuglingsmilch von Nestlé und Danone Mineralölrückstände nachweisen.
Drei «unabhängige Laboranalysen» zertifizierter Einrichtungen hätten in den Produkten sogenannte aromatische Mineralölbestandteile gefunden, die laut der EU-Lebensmittelbehörde (Efsa) krebsverdächtig und potenziell erbgutschädigend seien, erklärte Foodwatch Deutschland am Donnerstag. Demnach sind zwei Produkte von Nestlé sowie eins des Herstellers Novalac in Deutschland und Österreich betroffen.
In Frankreich stellte die Organisation ähnliche Ergebnisse vor. Hier seien in Proben ebenfalls gesundheitsschädigende Mineralölrückstände gefunden worden, darunter in Produkten von Danone und ebenfalls Nestlé in Frankreich und von Hero Baby in den Niederlanden.
Weder Nestlé, noch Danone oder Novalac reagierten bis zum frühen Nachmittag auf Anfragen zu den Vorwürfen.
Foodwatch äusserte die Vermutung, dass die Rückstände von den als Verpackung verwendeten Weissblechdosen auf die Produkte übergegangen sein könnten. Bei deren Produktion werden demnach sogenannte Walz- und Schneidöle verwendet. Foodwatch forderte von den Herstellern einen sofortigen Verkaufsstopp und Rückruf der Produkte.
Sichere Grenzwerte seien nötig
Eltern riet die Organisation, von der Babymilch aus Weissblechdosen Abstand zu nehmen, «bis die Hersteller belegen können, dass die Produkte unbelastet sind».
Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, erklärte, potenziell gesundheitsschädliche Mineralölrückstände hätten «gerade in Babynahrung» nichts zu suchen. Neben dem Handeln der Hersteller seien sichere Grenzwerte für Mineralölrückstände in allen Lebensmitteln nötig. «Da die EU-Kommission diese bisher nicht geliefert hat, muss die Bundesregierung jetzt handeln», forderte Müller.