Für Bilfinger endet nach Korruptionsbekämpfung US Aufsicht
Bilfinger versprach 2013, ein funktionierendes Compliance-System aufzubauen. Nun wurde die Aufsicht durch die US-Justizbehörde beendet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA hatte wegen Korruption in Nigeria 2003 ein Verfahren gegen Bilfinger eingeleitet.
- Das Unternehmen zahlte Ende 2013 31,7 Millionen Franken und versprach Besserung.
Der Mannheimer (D) Industrie-Dienstleister Bilfinger kann einen Strich unter die Aufarbeitung der Korruptionsaffären der Vergangenheit ziehen. Die Aufsicht durch die US-Justizbehörde sei nach fünf Jahren beendet worden, teilte das Unternehmen heute Montag mit. Ein Monitor hatte den Konzern seit 2014 immer wieder in Sachen Korruption und Compliance – also Regeltreue im Unternehmen – unter die Lupe genommen. Im Jahr 2016 war die Aufsicht verlängert worden. Die US-Justizbehörde habe nun insbesondere die Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung anerkannt und bestätigt, hiess es. Damit sei auch eine bislang nur aufgeschobene Strafverfolgung obsolet.
Der Vorstandschef des Unternehmens mit 36'000 Mitarbeitern, Tom Blades, sagte: «Bilfinger ist heute im positiven Sinne ein ganz anderes Unternehmen als beim Abschluss der Vereinbarung über den Aufschub einer Strafverfolgung.»
Das US-Justizministerium hatte wegen einer Schmiergeldaffäre in Nigeria im Jahr 2003 ein Verfahren gegen Bilfinger und ein US-Unternehmen eingeleitet. Bilfinger zahlte Ende 2013 in den USA 32 Millionen Dollar (31,7 Millionen Franken) und versprach, ein funktionierendes Compliance-System aufzubauen, das von einem Monitor überprüft wird. Damit wurde eine Strafverfolgung ausgesetzt. Hätten die Mannheimer das nicht getan, wäre ihr US-Geschäft bedroht gewesen.
Der Umsatz des auf Wartung und Reparatur von Anlagen spezialisierten Unternehmens lag 2017 bei vier Milliarden Euro (4,5 Milliarden Franken). Nach Verlusten will Bilfinger in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben.