Korruption

Der europäische Fussball versinkt im Sumpf der Korruption

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Frankreich,

Was ist bloss im Fussball los? Gleich mehrere Manipulationsskandale erschüttern die europäische Fussballlandschaft.

PSG-Stürmer Neymar (l) in Aktion gegen Goran Causic von Roter Stern Belgrad.
PSG-Stürmer Neymar (l) in Aktion gegen Goran Causic von Roter Stern Belgrad. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gleich in mehreren Ländern wird wegen Manipulationsverdacht im Fussball ermittelt.
  • In Belgien kam es zu mehreren Festnahmen, in Griechenland stehen 28 Personen vor Gericht.
  • Auch beim CL-Spiel zwischen Belgrad und PSG gibt es einen Manipulationsverdacht.

Eine Manipulationswelle fegt gerade über die europäische Fussballlandschaft. Betroffen sind wohl nicht nur zwei «kleinere» Ligen, sondern möglicherweise auch ein Spiel der Champions League. Aber der Reihe nach. 

In Griechenland stehen gleich 28 Personen wegen Korruption vor Gericht. Die Anklage lautet Spielmanipulation! Die Hauptverdächtigen sind Vangelis Marinakis und Giorgos Sarris. Ersterer ist Präsident von Olympiakos Piräus. Sarris war früher Chef des nationalen Fussballverbandes. So soll es unter anderem zwischen Olympiakos und dem Athener Club Atromitos 2015 zu «Absprachen» gekommen sein. Die griechische Justiz ist bereits länger an dem Fall dran.

Olympiakos-Präsident Evangelos Marinakis.
Olympiakos-Präsident Evangelos Marinakis. - Keystone

Zwei Spielerberater im Fokus der belgischen Justiz

In Belgien kam es letzte Woche sogar zu diversen Festnahmen. Im Fokus der Justiz: Die Spielervermittler Mogi Bayat, Dejan Veljkovic und der Fifa-Schiri Bart Vertenten. Der Referee soll bei einem Spiel zwischen Antwerpen und KAS Eupen nach einem Foul ausserhalb des Strafraum Penalty gepfiffen haben. Und damit indirekt dem damals abstiegsbedrohten KV Mechelen geholfen haben. Veljkovic und Bayat werden illegale Praktiken bei der Spielervermittlung nachgesagt. Mit diesen sollen sie ihre Gewinne bei Transfers verbessert haben.

Mogi Bayat (r.) wird von der belgischen Polizei abgeführt.
Mogi Bayat (r.) wird von der belgischen Polizei abgeführt. - dpa

Passivität in der Champions League?

Der dritte Fall betrifft sogar die Königsklasse. Das Champions-League-Spiel zwischen Roter Stern Belgrad und PSG vom 3. Oktober, welches die Pariser gleich mit 6:1 (!) gewonnen haben. Wie die französische Zeitung «L'Équipe» berichtet, soll ein serbischer Vertreter fast fünf Millionen Euro darauf gewettet haben, dass PSG mit fünf Toren Unterschied gewinnt. Mehrere Belgrader Spieler sollen zur Sicherstellung des Resultats eingeweiht worden sein. Ein von einem Gericht beauftragter Experte unterstellte danach einigen serbischen Spielern «ungewohnte Passivität». Fortsetzung folgt. 

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