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Gazprom: Schiedsgericht entscheidet für Polens Gaskonzern

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Schweden,

Gazprom hat offenbar ein Verfahren vor dem Schiedsgericht der Stockholmer Handelskammer verloren. Geklagt hatte der staatliche polnische Ganskonzern PGNiG.

Erdgas
Das Logo von Gazprom Neft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schiedsgericht hat entschieden, dass Gazprom in Polen zu teure Tarife verlangte.
  • Nun muss der russische Gaslieferant dem Gaskonzern PGNiG 1,5 Mia. Dollar zurückerstatten.

Der staatliche polnische Gaskonzern PGNiG meldet den Gewinn eines Verfahrens gegen russischen Lieferanten Gazprom. Dabei ging es um ein Schiedsgericht der Stockholmer Handelskammer.

Der Entscheidung des Schiedsgerichts zufolge müsse der russische Monopolist die Preise rückwirkend ab November 2014 senken. Das teilte das Unternehmen am Montag in Warschau mit.

Nach Schätzungen von PGNiG muss Gazprom den Polen einen Betrag von 1,5 Milliarden Dollar (1,36 Milliarden Euro) zurückerstatten. Gazprom-Export bestätigte der russischen Staatsagentur Tass zufolge, dass es eine Entscheidung gegeben habe. Zum Inhalt äusserten sich die Russen allerdings nicht.

«Zum gegenwärtigen Zeitpunkt studieren wir die getroffene Entscheidung. Es ist zu früh, jetzt irgendwelche Einschätzungen zu möglichen Zahlungen abzugeben», teilte das Unternehmen der Agentur zufolge mit.

Der Grund für das Einberufen des Schiedsgerichts: Der Preis für die Energielieferungen lagen in Polen deutlich über den Tarifen für andere Länder.

Polen: Gazprom zu viel berechnet

«Das Urteil bedeutet, dass die Preise für das russische Gas zu hoch und nicht marktgerecht waren». Das sagte PGNiG-Chef Jerzy Kwiecinski laut Nachrichtenagentur PAP. Demnach soll die neue Berechnungsformel nun an die Notierungen für Gas auf dem europäischen Energiemarkt gebunden sein.

Kwiecinski sagte, seine Firma werde sich bemühen, den Betrag so schnell wie möglich von Gazprom zu bekommen. In der Vergangenheit hatten Unternehmen immer wieder grosse Probleme, solche Zahlungen von der russischen Seite einzutreiben.

Bereits im November hatte PGNiG mitgeteilt, seinen Vertrag über Gaslieferungen aus Russland nicht über Ende 2022 hinaus verlängern zu wollen.

Zur Begründung hiess es, die Diversifizierung der polnischen Gasversorgung schreite voran. Unter anderem will Polen die Lieferungen von Flüssigerdgas ausbauen. Deshalb hat man von Norwegen Rechte für das Fördern von Gasvorkommen in der Nordsee erworben.

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