Inflation

«Gefühlte Inflation» im Oktober höher als offizielle Teuerungsrate

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Inflation lag im Oktober bei 1,7 Prozent. Gefühlt war die Teuerungsrate allerdings deutlich höher.

Inflation Schweiz
Die Inflation in der Schweiz bleibt ein diskutiertes Thema. - keystone

Die sogenannte «gefühlte Inflation» hat im Oktober erneut die offizielle Teuerungsrate des Bundesamtes für Statistik überstiegen. Die Preise von Alltagsgütern legten im Schnitt um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die offizielle Teuerung kam im Oktober bei 1,7 Prozent zu liegen.

Gegenüber dem Vormonat September stiegen die gefühlten Preise um 0,2 Prozent an, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Konsumentenpreisindex von Comparis in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) zu entnehmen ist. Um die «gefühlte Inflation» zu ermitteln, betrachten die Studienautoren ausschliesslich regelmässig konsumierte Güter wie zum Beispiel Lebensmittel, Medikamente oder Kleidung.

Ab 2020 sind Geschäfte dazu verpflichtet, ihren Kunden Kassenbons auszudrucken. Foto: Lucas Bäuml/dpa
Ab 2020 sind Geschäfte dazu verpflichtet, ihren Kunden Kassenbons auszudrucken. Foto: Lucas Bäuml/dpa - dpa-infocom GmbH

Verschiedene Produkte seien im Berichtsmonat gegenüber September teurer geworden. Am stärksten stiegen die Preise laut Mitteilung für sonstige Druckprodukte (+12,5%) an. Aber auch Herrenschuhe (+5,3%), Rotwein (+3,5%), Bekleidungszubehör (+3,3%) und Kinderschuhe (3,1%) legten preislich deutlich zu.

Speiseöle und Margarine legten zu

Produkte aus dem Bereich Speisefette, Speiseöle und Margarine wurden zwar im Schnitt gegenüber dem Vormonat nur um 0,8 Prozent teurer. Hier verweisen die Studienautoren aber vor allem auf das Olivenöl. Dieses hat im Oktober im Schnitt 3,6 Prozent mehr gekostet als noch im September. «Die bedeutenden Produzentenländer Spanien, Italien und Griechenland mussten in diesem Jahr aufgrund widriger Wetterverhältnisse schlechte Olivenernten hinnehmen», wird der Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert in der Mitteilung zitiert.

In Andalusien, dem grössten Olivenölanbaugebiet Spaniens, habe es bereits zum zweiten Jahr in Folge wegen Wassermangels, Dürre und Hitze massive Ernteausfälle gegeben. Weil sich dadurch das Angebot reduzierte, stiegen die Preise in die Höhe. Vergleicht man den Durchschnittspreis für Olivenöl mit den Preisen, die im Oktober vor einem Jahr bezahlt wurden, ergibt sich sogar eine Teuerung von knapp einem Viertel.

Manche Produkte wurden aber auch günstiger. So nahm etwa der Zuckerpreis gegenüber September um 3,2 Prozent ab. Material für Wohnungsreparaturen wurde im Monatsvergleich um 2,9 Prozent günstiger. Die Preise sanken ausserdem für Mineralwasser (-2,7%), Hotellerie (-2,3%) und Tee (-2,2%).

Kommentare

User #1823 (nicht angemeldet)

Tja, das mit dem Gefühl ist halt so eine Sache...

User #1478 (nicht angemeldet)

Offizielle Teuerungsrate... Ich lach mich schlapp! Die Theorie auf dem Papier und die Tatsachen sehen meistens ganz anders aus! Auf einem Blatt Papier kann man immer alles Schönrechnen!

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