Gegen frühere BVB Chefs wird Anklage erhoben
Die Basler Staatsanwaltschaft schloss seine Verfahren gegen acht Mitglieder der Basler Verkehrs-Betriebe ab. Gegen drei BVB Chefs wird nun Anklage erhoben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die baselstädtische Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen drei ehemalige BVB Chefs.
- Sie werden verdächtigt mehrfach untreue Geschäftsbesorgungen getätigt zu haben.
Die baselstädtische Staatsanwaltschaft hat beim Strafgericht Anklage gegen drei ehemalige Geschäfts- und Verwaltungsratsmitglieder der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) erhoben. Grund für die Anklage ist der Verdacht der mehrfachen ungetreuen Geschäftsbesorgung. Die mutmassliche Deliktsumme beläuft sich auf rund 300'000 Franken.
Nach jahrelangen Ermittlungen hat die Basler Staatsanwaltschaft ihre Verfahren gegen acht Beschuldigte BVB Chefs abgeschlossen. Das Verfahren wurde im Rahmen des Berichts der baselstädtischen Finanzkontrolle vom Dezember 2013 aufgenommen.
Die Finanzkontrolle hatte den ehemaligen BVB Chefs damals vorgeworfen, vereinzelt kantonale Gesetze und Verordnungen nicht eingehalten zu haben. Auch sollen gewisse Kompetenzen überschritten worden sein. Zudem hatte sie die früheren Führungspersonen wegen mangelnder Sensibilität bei der Verwendung öffentlicher Gelder für persönliche Ausgaben kritisiert.
Fünf Verfahren eingestellt
Gegen fünf Beschuldigte wurden die wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung bzw. der ungetreuen Amtsführung geführten Verfahren mangels Beweise eingestellt, wie die Basler Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Gegen drei ehemalige BVB Chefs hat die Staatsanwaltschaft jedoch wegen Verdachts der mehrfachen ungetreuen Geschäftsbesorgung Anklage erhoben. Die mutmassliche Deliktsumme beläuft sich auf insgesamt rund 300'000 Franken.
Aufwändige Ermittlungen
Die Ermittlungen hätten sich als aufwändig gestaltet, heisst es in der Medienmitteilung. Dies insbesondere, weil die «umfangreichen Dokumente grösstenteils nicht sachdienlich geordnet abgelegt waren».
Ursprünglich wollte die Staatsanwaltschaft das Verfahren Ende Oktober 2019 abschliessen. Da einer der Beschuldigen Mitte Oktober aber eine Anzeige gegen ein weiteres ehemaliges Mitglied erstattet hatte, verzögerte sich der Abschluss.
Anklage gegen drei BVB Chefs
Gegen welche drei Personen konkret Anklage erhoben wurde, will die Staatsanwaltschaft auf Anfrage nicht bekanntgeben. Im Bericht der Finanzkontrolle war aber vor allem der damalige BVB-Direktor Jürg Baumgartner erwähnt. Auch sein Vize sowie Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath im Fokus gestanden.

Gudenrath trat daraufhin zurück, Direktor Baumgartner kündigte kurze Zeit später seinen Rücktritt an. Er wurde dann aber entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er Mitarbeiterinnen mit SMS belästigt haben soll. Auch der Vizedirektor musste kurze Zeit später gehen.