Geschäftslage Schweizer Unternehmen kühlt sich weiter ab

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Schweizer Konjunktur verliere merklich an Fahrt, so das Credo der KOF. Die Geschäftslage ist so schlecht wie seit Juni 2021 nicht mehr.

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Bauarbeiter stehen in einem Neubaugebiet beim Bau eines Mehrfamilienhauses. - Melissa Erichsen/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen rutscht auf den tiefsten Stand seit Juni 2021.
  • Die Schweizer Konjunktor verliere an Fahrt, so die Konjunkturforschungsstelle (KOF).
  • Einzig im Baugewerbe sei noch eine leicht positive Entwicklung zu sehen.

Für Schweizer Unternehmen hat sich die Geschäftslage im Herbst weiter eingetrübt. Insbesondere das verarbeitende Gewerbe spürt den Gegenwind, der vor allem vom Ausland her aufkommt.

Die Lage der Unternehmen sei zwar weiterhin vorwiegend gut, jedoch sei der Geschäftslageindikator auf einen derart tiefen Stand wie zuletzt im Juni 2021 abgerutscht, teilte die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in ihrer Konjunkturumfrage vom Oktober mit.

Der Indikator sank im Oktober auf 20,2 Punkte ab, nachdem er im September noch bei knapp 28 Punkten gelegen hatte. Die Schweizer Konjunktur verliere also merklich an Fahrt, erklärte die KOF.

Boom nach Corona-Krise lässt nach

Dabei gehe der durch die Lockerungen der Corona-Massnahmen ausgelöste Schub allmählich verloren. Das bekommen vor allem Branchen wie das Gastgewerbe oder der Dienstleistungsbereich zu spüren, die von der Erholung stark profitiert hatten.

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Blick in ein Hotelzimmer (Symbolbild) - Pixabay

Doch auch in fast allen anderen befragten Wirtschaftsbereichen gab der Geschäftslageindikator im Oktober nach, etwa bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen oder im Grosshandel. Dabei habe aber vor allem das verarbeitende Gewerbe beziehungsweise die Industrie deutlich an Schwung verloren. Einzig im Baugewerbe sei noch eine leicht positive Entwicklung zu sehen.

In der Industrie sei der Geschäftslageindikator bereits den vierten Monat in Folge zurückgegangen, so die Mitteilung weiter. Derzeit würden vor allem die Bestände an Auslandsaufträgen als weniger günstig eingeschätzt als bis anhin. Belastend dürfte dabei laut KOF der erstarkte Schweizer Franken wirken.

Zu schaffen macht der Wirtschaft auch die Inflation. Das führe dazu, dass immer mehr Unternehmen die Preise anheben wollen. Jüngst habe der Preisauftrieb vor allem im Gastgewerbe, bei den Dienstleistern und im verarbeitenden Gewerbe nochmals zugenommen, so die KOF.

Lieferketten weniger gestresst

Eine gewisse Entspannung stellten die Ökonomen derweil in den Lieferketten fest. Fehlende Materialien und Vorprodukte seien für die Unternehmen zwar weiterhin ein Problem, dieses sei aber kleiner geworden. Der Grosshandel etwa erwarte weniger häufig als bisher zunehmende Lieferfristen und sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Bau meldeten nicht mehr ganz so häufig einen Mangel an Materialien und Vorprodukten.

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Eine Baustelle im Strassenbau. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Im Bau habe der Personalmangel seit einigen Monaten höheres Gewicht erhalten. Die Inflation und der Mangel an Personal dürfte derweil branchenübergreifend zu steigenden Löhnen führen. Laut der Umfrage schätzt die KOF vorläufig, dass das Lohnplus über alle Branchen hinweg im Durchschnitt auf 2,4 Prozent belaufen dürfte.

Die KOF führt die Konjunkturumfrage vierteljährlich durch. Für die Studie wurden mehr als 4500 Unternehmen aus der Industrie, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen befragt.

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