Gewerkschaften fordern von Novartis Verzicht auf Stellenabbau
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gewerkschaften reagieren enttäuscht auf den Stellenabbau bei Novartis.
- Syna bezeichnet den Entscheid als «Sauerei» und kann die Begründung nicht nachvollziehen.
Die Gewerkschaften Unia, Syna und der Verband Angestellte Schweiz reagieren konsterniert auf den von Novartis angekündigten Stellenabbau in der Schweiz. Sie verlangen, dass Novartis den Entscheid zurückzieht.
Der Verband Angestellte Schweiz bezeichnet den Abbau von insgesamt 2150 Stellen in der Schweiz als «bittere Pille». Jetzt gehe es der Schweizer Industrie ans Lebendige, heisst es in einer Stellungnahme vom Dienstag. Der Verband fordert darum Novartis auf, auf den Stellenabbau in der Schweiz ganz zu verzichten.
Man dürfe annehmen, dass sich Novartis als einer der grossen Branchenplayer seiner Verantwortung für den Standort Schweiz angesichts der Bedeutung der Pharmaindustrie bewusst sei. Vor dem Hintergrund eines weiteren erwarteten Wachstums für die Branche sei ein Stellenabbau «verantwortungslos».
Kein wirtschaftlicher Grund für «beispiellosen Abbau»
Das sieht auch die Gewerkschaft Unia gleich. Es gebe keinen wirtschaftlichen Grund für diesen «beispiellosen Abbau», heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Dieses Vorhaben verfolge einzig und alleine finanzielle Ziele und zwar «die Optimierung des Aktienkurses».
Wie die Angestellten Schweiz fordert auch die Unia eine Rücknahme des Stellabbaus. Der Pharmakonzern solle seine Kündigungspläne zurückziehen und den Stellenabbau überdenken, schreibt die Gewerkschaft. Sie verlangt zudem die sofortigen Einsetzung einer Kommission mit Vertretungen aus Bund, den betroffenen Kantonen, dem Personal und den Sozialpartnern. «Es müssen Lösungen gefunden werden, damit die Novartis ihren Entscheid zurückzieht und den Abbau von Arbeitsplätzen stoppt.»
Die Gewerkschaft Syna geht nicht ganz so weit. Sie bezeichnet den geplanten Abbau in einer Mitteilung vom Dienstag zwar als «Sauerei». Syna erwartet von Novartis aber lediglich, dass der Konzern auf Entlassungen verzichtet und die Strategie im Rahmen des Konsultationsverfahrens nochmals überdenkt.
Wie die Angestellten Schweiz und die Unia kann auch Syna das Vorgehen und die Begründung von Novartis nicht nachvollziehen. Einmal mehr reagiere Novartis mit dem Stellenabbau in der Produktion hilflos und ungeplant auf veränderte Rahmenbedingungen und lagere Kapazitäten aus reiner Gewinnmaximierungsoptik ins billigere Ausland nach Irland, Indien, Malaysia und Tschechien aus, schreibt Syna.