Der Black Friday ist verlockend - wenn man nicht im Detailhandel arbeitet. Gewerkschaften kritisieren die «unnötige» Mehrbelastung.
Black Friday
Konsumenten am Wühltisch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Black Friday bedeutet für Verkäufer vor allem eines: Stress.
  • Gewerkschaften wie die Unia und die Syna kritisieren die «unnötige Mehrbelastung».
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Während Konsumenten am Black Friday auf der Jagd nach dem besten Schnäppchen die Ladenfläche stürmen, ist der Tag für Verkäufer eine Tortur. Gewerkschaften wie die Unia kritisieren die Arbeitsbedingungen, unter denen die Angestellten arbeiten müssen.

«Der Black Friday markiert den Beginn der wohl stressigsten Zeit für Verkäufer und Verkäuferinnen im Jahr: Den Weihnachtsverkauf», so Leena Schmitter von der Unia.

Verkäufer unter Druck

Sonntagsarbeit und Abendeinsätze seien in dieser Zeit fast an der Tagesordnung. «Gerade für Angestellte mit Betreuungspflichten ist der Druck speziell gross», sagt Schmitter. In dieser Zeit komme das Personal unter Stress, wovon sich einige auch hilfesuchend an die Gewerkschaft wenden.

Unia Black Friday
Das Logo der Gewerkschaft Unia. - Keystone

«Wir sind dagegen, dass Menschen dem Profitstreben von Ladenketten untergeordnet werden.» Die Unia stehe ein für faire Arbeitsbedingungen statt Profitgier und die Ruhezeiten müssten geschützt werden.

«Mehr, mehr, mehr»

Auch Marco Geu von der Gewerkschaft Syna bläst ins gleiche Horn. «Für die Angestellten bedeutet der Black Friday eine erhebliche Mehrbelastung», kritisiert Geu. «Es müssen zusätzliche Waren bereitgestellt und vorbereitet werden und nach dem Black Friday müssen die Läden wieder aufgeräumt und auf den ‹normalen› Verkaufsbetrieb umgestellt werden.»

Black Friday
Ein Verkäufer berät Kundinnen. - Keystone

Der Tag selber bedeute darüber hinaus eine erhöhte Kundenfrequenz im Laden, mit mehr Kundenberatung, mehr Kassierleistung, mehr Fragen und vielen Kunden muss man ‹hinterherräumen›, damit der Laden nicht im Chaos versinkt – all das unter grossem zeitlichen Druck.

«Nur die Spitze des Eisbergs»

Da sei der Black Friday nur die Spitze eines Eisberg. «Er ist für viele Mitarbeitende eine völlig unnötige Mehrbelastung, die das ohnehin bereits strenge Weihnachtsgeschäft unnötig verlängert.»

Syna und Unia fordern, dass an Tagen mit hohem Kundenaufkommen mehr Verkäufer im Einsatz stehen, sowie die geleistete Arbeit entsprechend entlöhnt und kompensiert wird. «Alle Mehrleistungen und Überstunden des Personals müssen ohne Ausnahme mit Geld oder durch Freizeit ausgeglichen werden», so Geu.

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