Gewerkschaftsbund verlangt Änderungen bei Schuldenbremse

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Bern,

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund verlangt Änderungen an der Schuldenbremse und will die Kantone stärker in die Verantwortung ziehen.

Schweizerischer Gewerkschaftsbund
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund fordert eine Reform der Schuldenbremse und möchte die Kantone stärker zur Verantwortung ziehen. (Symbolbild) - keystone

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund fordert nach der Präsentation der Sparvorschläge des Bundesrats Änderungen bei der Schuldenbremse. Zudem will er die Kantone in die Pflicht nehmen.

«Alle wissen, dass die Schuldenbremse nicht verfassungskonform umgesetzt ist», schrieb der SGB am Freitag in einem Communiqué. Statt ausgeglichener Finanzen produziere sie Überschüsse auf Kosten der Bevölkerung.

Klar sei zudem, dass der Bund immer mehr Aufgaben der Kantone übernehmen müsse, weil diese ihre Arbeit nicht machten, hiess es weiter. Als Beispiele nannte der Gewerkschaftsbund die Programme zur Schaffung von Kita-Plätzen oder die Prämienverbilligungen.

SGB fordert Überprüfung der Schuldenbremse

Vor diesem Hintergrund forderte der SGB eine Auslegeordnung. Mit einer korrekten Anwendung der Schuldenbremse und einer ausgewogeneren Verteilung von Bundes- und Kantonsgeldern steige der Ausgabenspielraum des Bundes um zwei bis vier Milliarden Franken. «Ob es dann überhaupt noch ein Sparprogramm braucht, ist mehr als fraglich.»

Der Personalverband des Bundes (PVB) zeigte sich besorgt und verlegte eine vertiefte Konsultation. Würden wie vorgeschlagen bis 2028 insgesamt 180 Millionen Franken beim Bundespersonal eingespart, werde dies massive Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben.

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Kommentare

Huldrych Ammann

Der SGB kostet uns mit seiner höchst ineffizienten 13. AHV-Rente bereits Milliarden. Und mit uns meine ich den Mittelstand. Es reicht dann jetzt auch einmal! Wir sollten auch an die kommenden Generationen denken, nicht nur an ein kurzfristiges Strohfeuerchen für die Genossen.

User #3015 (nicht angemeldet)

Bezogen aufs BIP blieb unsere Staatsausgabenquote seit 30 Jahren mehr oder weniger gleich hoch – bei um die 10%, was im internationalen Vergleich extrem tief ist. Nur weil die Staatsausgaben absolut, also ohne Verhältnisangaben, gewachsen sind, haben wir noch lange kein Problem. Genau so wird es aber seit Jahren dargestellt, zum Beispiel von Christoph Schaltegger, Gründer des ultra-liberalen IWP-Instituts und Co-Autor des Gaillard-Berichts. Es ist unerklärlich, wie Ökonomen auf die Idee kommen, irgendeine Zahl ohne ihr Verhältnis zu anderen Wachstumszahlen anzugeben. Ebenso verhält es sich mit der Schuldenquote, die der Bundesrat auch in Zukunft in keinster Weise reformieren will, wie Albert Rösti am Freitag erneut betonte. Sie befindet sich aber auf rekordtiefem Niveau: 2024 liegt die Netto-Schuldenquote bei schätzungsweise 17,4% – im Vergleich zu 23,6% vor der Einführung der Schuldenbremse. Auch das ist im weltweiten Vergleich extrem tief.

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