Glencore scheitert vorerst mit Fusionsangebot für Teck
Das Wichtigste in Kürze
- Glencore möchte mit dem kanadischen Bergbau-Unternehmen Teck fusionieren.
- Ein erstes Angebot des Zuger Rohstoffkonzerns haben die Kanadier abgelehnt.
- Glencore verspricht sich von dem Zusammenschluss enorme Synergieeffekte.
Der Zuger Rohstoffriese Glencore ist mit einem Fusionsvorschlag beim kanadischen Bergbauunternehmen Teck abgeblitzt. Der Verwaltungsrat wies das Angebot der Schweizer in einer ersten Reaktion zurück. Die Transaktion sei «nicht im besten Interesse» von Teck, heisst es in einer Mitteilung. Zudem sei ein Verkauf «zum jetzigen Zeitpunkt» kein Thema.
Die Transaktion würde unter anderem die Abspaltung des kombinierten Kohlegeschäfts in ein neues Unternehmen vorsehen. Glencore rechnet bei einem möglichen Zusammenschluss mit Synergieeffekten von 4,25 bis 5,25 Milliarden Dollar, heisst es in einer Mitteilung. Ein entsprechender Vorschlag sei dem Verwaltungsrat von Teck Resources vor wenigen Tagen unterbreitet worden.
Glencore bietet Kursaufschlag von 22 Prozent an
Konkret bietet der Zuger Rohstoffkonzern ein Umtauschverhältnis von 7,78 Glencore-Aktien pro B-Aktie von Teck an. Dies entspreche einem Aufschlag von 22 Prozent auf die Schlusskurse vom 31. März. Darüber hinaus sollen Anteilseigner 12,73 Glencore-Aktien pro A-Aktie erhalten, was ebenfalls einer Prämie von 22 Prozent entspreche.
Bei diesem Umtauschverhältnis erhielten die Aktionäre von Glencore den Angaben zufolge 76 Prozent des fusionierten Unternehmens. Die Aktionäre von Teck würden 24 Prozent besitzen.
Teck verfolgt eigenen, weniger riskanten Plan
Die Kanadier begründen ihre Ablehnung damit, dass die Teck-Aktionäre in den Handel mit Kohle und Öl verwickelt würden. Dies widerspreche den ESG-Verpflichtungen von Teck und berge erhebliche Rechtsrisiken. Die Kanadier hatten im Februar angekündigt, das eigene Geschäft in Kohle und Basismetalle aufzuteilen. Der eigene Plan berge weniger Risiken, betonte Teck.