Glencore stellt Finanzierung von neukaledonischer Nickelmine ein
Rohstoffriese Glencore stellt Finanzierung der unrentablen KNS-Mine ein.
Der Rohstoffhändler Glencore wird das Unternehmen Koniambo Nickel (KNS) nur noch sechs Monate finanzieren. In diesem Zeitraum werde die Mine schrittweise in einen Wartungszustand überführt. Die lokalen Mitarbeiter werden für den geordneten Übergang noch weiterbeschäftigt.
Hohe Betriebskosten und sehr schwache Nickelmarktbedingungen
Diese Entscheidung sei das Ergebnis monatelanger Gespräche und Verhandlungen mit der zuständigen Regierung und anderen Stakeholdern. «Trotz der von der französischen Regierung vorgeschlagenen Unterstützung bleibt KNS aufgrund der hohen Betriebskosten und der derzeit sehr schwachen Nickelmarktbedingungen ein unrentables Geschäft», schrieb Glencore in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Daher könne es der Konzern vor seinen Aktionären nicht mehr rechtfertigen, weiterhin Verluste mit der Finanzierung der Mine zu schreiben.
Glencore werde versuchen, einen potenziellen neuen Industriepartner für KNS zu finden. Bereits im letzten September hatte der Schweizer Rohstoffhändler «den Verwaltungsrat von KNS darüber informiert, dass er die Geschäfte von KNS nur bis zum 29. Februar 2024 finanzieren wird». Auch damals kündigte Glencore an, nach einer alternativen Finanzierungsquelle zu suchen.
Auf Suche nach neuem Partner
KNS wurde vor zehn Jahren als Vorzeigeprojekt in Betrieb genommen, um das Gleichgewicht zwischen den neukaledonischen Provinzen Nord – wo es angesiedelt ist – und Süd wiederherzustellen. Das Unternehmen beschäftigt rund 1350 Mitarbeitende. Es war allerdings nie rentabel.
Glencore hält 49 Prozent an KNS. Die restlichen 51 Prozent sind im Besitz der neukaledonischen Gesellschaft Société Minière du Sud Pacifique SA (SMSP). Seit Beginn des Projektes hatten die von Glencore übernommene Xstrata und später Glencore laut der Mitteilung insgesamt neun Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von KNS aufgewendet.