Google Mitarbeiter gegen zensierte Suchmaschine Dragonfly

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Mit Dragonfly plant Google eine zensierte Suchmaschine für China. Das passt nicht allen Mitarbeitern. Sie wehren sich öffentlich.

Das Logo von Google an der Fassade des Hauptsitzes des Mutterkonzerns Alphabet.
Das Logo von Google am Hauptsitz in Menlo Park. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der zensierten Suchmaschine Dragonfly will Google den chinesischen Markt erobern.
  • Dagegen wehren sich Mitarbeiter mit einem offenen Brief.

China bietet für haufenweise Produkte und Dienstleistungen einen riesigen Markt. Allerdings wird praktisch jeder Bereich von der Regierung reguliert. Google hatte sich 2010 aus Fernost zurückgezogen, um sich nicht mehr selber zensieren zu müssen. 

Doch im August kam raus, dass Google eine für China entwickelte Suchmaschine plant. Projektname Dragonfly. Dabei beugt sich das US-Unternehmen der Zensur der chinesischen Regierung.

Das kommt nicht bei allen Mitarbeitern gut an. Noch im Sommer unterschrieben tausende Google-Mitarbeiter einen internen Brief, indem sie sich gegen das Projekt stellten. Jetzt wurde der Druck auf den Tech-Giganten erhöht. Erneut wenden sich Google-Angestellte an ihren Arbeitgeber. Dieses Mal in einem öffentlichen Brief, publiziert auf der Online-Plattform «Medium».

Keine Antwort aus Chefetage

Die Mitarbeiter befürchten, dass Dragonfly Chinas Regierung unterstützt, die bereits vorhandene Überwachung der Bürger auszuweiten. «Die Google-Führung hat die vor Monaten gestellten Fragen nicht beantwortet», heisst es im Brief. 

Google selber hat sich bisher kaum zu Dragonfly geäussert. Laut Medienberichten soll die Suchmaschine diverse Suchwörter blockieren. Zudem sollen Suchanfragen mit den Telefonnummern des Nutzers verbunden werden. 

Nicht nur intern hagelt es Kritik. Gestern demonstrierten Mitglieder von Amnesty International in mehreren Ländern gegen das China-Projekt. Zudem macht die Menschenrechtsorganisation mit einem satirischen Video auf ihr Anliegen aufmerksam.

Kommentare

Weiterlesen

Das Logo von Google an der Fassade des Hauptsitzes des Mutterkonzerns Alphabet.
Beschwerde
Tim Cook
5 Interaktionen
Google an Bord
2 Interaktionen
Youtube Music
D
Strände & Co.

MEHR IN NEWS

Polizeieinsatz Bern Ostermundigen
9 Interaktionen
Messerangriff
Decathlon
7 Interaktionen
Achtung, Betrug!
Stiftsbibliothek St. Gallen
Aus St. Gallen
Chocolat Ammann
2 Interaktionen
Heimberg BE

MEHR AUS USA

Scott Bessent Musk f
1 Interaktionen
«F*ck you»
Trump Putin
46 Interaktionen
Washington
Donald Trump 90 Tage
12 Interaktionen
Vertrauensverlust
Whatsapp
Whatsapp