Haus am Zürichsee: «Bundesrat hätte Mühe mit der Tragbarkeit»
Die Kosten fürs Eigenheim sind massiv gestiegen. Je nach Lage sogar so sehr, dass selbst ein Bundesrat Mühe mit der Tragbarkeit hätte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die steigenden Hypothekarzinsen führen dazu, dass das Eigenheim immer teurer wird.
- Teilweise sind die Kosten so hoch, dass nicht einmal ein Bundesrat diese tragen könnte.
Sie blieben tief, für viele Jahre. Seitdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) jedoch ihren Leitzins stetig erhöht, ziehen auch die Hypothekarzinsen wieder mächtig an. Allein in den letzten zwölf Monaten sind die Kosten für eine Saron-Hypotheke um rund 1,75 Basispunkte auf 2,60 Prozent gestiegen.
Die Folge: Die Kosten fürs Eigenheim sind massiv teurer geworden. «Manche Liegenschaften beispielsweise in Genf oder am Zürichsee sind inzwischen so teuer, dass sogar ein Bundesrat Mühe hätte mit der Tragbarkeit», erklärt Immobilienspezialist Donato Scognamiglio gegenüber «Cash».
Zum Verständnis: Die Tragbarkeit misst das Verhältnis des Einkommens zu den Ausgaben für das Haus. Die goldene Regel besagt, dass die Ausgaben fürs Wohnen einen Drittel des Einkommens nicht übersteigen sollten. Im Falle einer Bundesrätin oder eines Bundesrates mit einem Bruttojahreseinkommen von 468'000 Franken wären das maximal 156'000 Franken.
Ausfallrisiko trotz rekordhoher Verschuldung gering
Die hohen Kosten dürften sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Wie Scognamiglio nämlich vermutet, wird die SNB bereits im September den Leitzins ein letztes Mal auf zwei Prozent erhöhen. Als Folge davon dürften sich die Hypothekarzinsen in den nächsten Monaten eher seitwärts als abwärts entwickeln.
Grosse Bedenken müssten Schweizerinnen und Schweizer jedoch nicht haben. Trotz rekordhoher Verschuldung sei der Markt für Eigenheime nämlich «sehr robust und resilient», betont Scognamiglio. Dafür verantwortlich seien vor allem die Banken, die mit ihren Tragbarkeitsrichtlinien das Ausfallrisiko weitestgehend minimieren.