Die Hypothekarzinsen in der Schweiz fallen von einem Rekordtief zum nächsten. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank lockern ihre Geldpolitik weiter.
sinkende Hypothekarzinsen
Die Hypothekarzinsen dürften noch lange tief bleiben: eine Immobilie kurz vor ihrer Fertigstellung (Archivbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB könnte den Leitzins bald wie andere Zentralbanken reduzieren.
  • Dennoch dürften die Hypothekarzinsen den Boden bald erreicht haben.
Ad

Wenn nach dem Fed auch die Europäische Zentralbank (EZB) im September die Zinsen senkt, könnte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ebenfalls den Leitzins reduzieren. Damit soll die verkleinerte Zinsdifferenz zwischen Franken und Euro wieder hergestellt werden.

Doch dies hätte nur noch bedingt Einfluss auf die Hypothekarzinsen, schreibt der Hypothekenvermittler Moneypark in einer Mitteilung vom Dienstag. Zum einen seien gewisse Erwartungen der Marktteilnehmer bereits in den heutigen Kapitalmarkt-Sätzen vorwegnahmen. Zum anderen seien weitere Abwärtstendenzen nur noch beschränkt möglich.

Keine negativen Hypothekarzinsen erwartet

Die kurzfristigen Hypothekarzinsen haben aufgrund des Margenschwunds bei den Banken bald ihren Boden erreicht. Derweil wiesen die langfristigen Sätze weiteres, zumindest kurzfristiges, Senkungspotential auf. Moneypark erwartet aber dennoch keine «Negative Hypothekarzinsen».

Für Privatpersonen dürften die Zinsen kaum unter einen Mindestzins von rund 0,30 Prozent fallen. Die Finanzierungspartner dehnten ihre Hypothekarmarge leicht aus, da sie nicht den ganzen Rückgang der Swap-Sätze an die Kunden weitergeben würden.

Die Richtsätze fielen auch im Juli

Im Juli reduzierten sich die Richtsätze weiter. Diese Sätze werden aus dem Durchschnitt der Schaufenstersätze von über 100 Banken, Versicherungen und Pensionskassen berechnet . Der Richtsatz der 10-jährigen Festhypothek sank nach Angaben des Hypothekenvermittlers Moneypark um 5 Basispunkte auf 1,13 Prozent. Mit guter Bonität könne sogar ein nachverhandelter Zinssatz von 0,68 Prozent erreicht werden.

Die Differenz zwischen dem Richtsatz und dem nachverhandelten Top-Satz habe sich bei den längeren Laufzeiten um einige wenige Basispunkte verengt. Der günstigste Anbieter wurde bei der zweijährigen Festhypothek überdurchschnittlich günstiger.

Frappant ist, dass die Differenz zwischen kurzen und sehr langen Laufzeiten nurmehr verschwindend gering ist. Eine zweijährige Festhypothek könne ab 0,39 Prozent abgeschlossen werden. 15-jährige Hypotheken dagegen seien bei Moneypark bereits ab 0,80 Prozent zu haben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GeldpolitikEZBSchweizerische NationalbankEuroFrankenVersicherungen