Inländische Produktion von Zement könnte ab 2024 abnehmen
Die Produktion von Zement in der Schweiz könnte gemäss Bundesrat ab dem Jahr 2024 abnehmen. Grund dafür sind hängige Projekte zur Abbauerweiterung der Rohstoffe Kalk und Mergel.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn die beantragten, in den kantonalen Richtplänen festgesetzten Abbauerweiterungsprojekte für die Rohstoffe Kalk und Mergel nicht bewilligt werden könnten, sei es möglich, dass die Produktion reduziert werde, schreibt der Bundesrat in seinem am Mittwoch verabschiedeten Rohstoffbericht.
Im Bericht wird daher vorgeschlagen, dass Rohstoffvorkommen, die für die Herstellung von Zement bedeutsam sind, auch aus einer nationalen Versorgungssicht betrachtet werden. Derzeit liege die Kompetenz für die Bewilligung von Abbauvorhaben bei den Gemeinden und Kantonen.
Entsprechende Rohstoffvorkommen sollten lokalisiert, aus «rohstoffgeologischer Sicht» bewertet und in einer nationalen Übersicht dargestellt werden, fordert der Bericht. Damit hätten die Behörden und Rohstoffproduzenten bei der Planung von Abbauvorhaben eine Grundlage.
Im Bericht wird weiter darauf hingewiesen, dass das Bundesamt für Umwelt (Bafu) zusammen mit Forschung und Wirtschaft Lösungen suche, um die beiden Rohstoffe Kalk und Mergel durch Sekundärrohstoffe zu ersetzen. Bislang liessen sich diese Rohstoffe trotz technologischer Entwicklungen jedoch nur zu einem geringen Teil ersetzen.
Es befänden sich aber Technologien in der Entwicklungsphase, die den Zement im Beton ersetzen oder gar zu zementfreiem Beton führen sollen.
In der Schweiz werden jährlich rund fünf Millionen Tonnen Zement für Bau- und Infrastrukturprojekte verarbeitet. Der Grossteil des Zements (86 Prozent im Jahr 2019) wird von den sechs Zementwerken in der Schweiz geliefert, der geringere Teil (14 Prozent) des Bedarfs werden importiert.