Die Instagram-Gründer verlassen den Facebook-Konzern. Grund sind Meinungsverschiedenheiten mit Mark Zuckerberg. Das gab es schon mit den WhatsApp-Gründern.
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Mark Zuckerberg wegen Whistleblower unter Druck - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beide Instagram-Gründer verlassen den Facebook-Konzern.
  • Auch die WhatsApp-Gründer haben das Unternehmen verlassen.
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Schon wieder knallt es im Facebook-Konzern. Neuster Abgang sind die beiden Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger. Warum? In einem Blogeintrag hat Systrom den Rücktritt erklärt. Angereichert ist der Text mit Floskeln wie «bereit für nächstes Kapitel» oder «um etwas Neues zu erschaffen, müssen wir erst einen Schritt zurücktreten.»

Eine bessere Antwort liefern US-Medien. So dürften Meinungsverschiedenheiten mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Grund für den Rücktritt sein. Offenbar hat sich der Facebook-Chef immer stärker in das Geschäft der Instagram-Gründer eingemischt. Es ist darum wahrscheinlich, dass Instagram mehr an Autonomie innerhalb des Facebook-Konzerns verlieren wird.

Systrom und Krieger haben zwei Jahre nach der Lancierung Instagram an Facebook verkauft. Das war 2012. Der Kaufpreis mit einer Milliarde Dollar wurde damals als überhöht angesehen. Heute soll die Foto-App rund 100 Milliarden Wert sein. Und im Gegensatz zu Facebook wächst Instagram prächtig. Vor allem bei den Jungen.

Der Entscheid wirft ein schlechtes Bild auf Zuckerberg. Noch nicht lange ist es her, seit die WhatsApp-Gründer Facebook verlassen hatten. Jan Koum erklärte im Frühling seinen Abgang, Mitgründer Brian Acton verliess das Unternehmen ein halbes Jahr zuvor. Auch hier waren die Gründer nicht zufrieden, wie das Unternehmen und die App aufgestellt werden soll.

Uneinigkeit wegen Datennutzung

US-Medien berichteten damals, dass Kuom und Zuckerberg sich puncto Datennutzung und Verschlüsselung nicht einig waren. Das dürfte auch bei Acton der Fall gewesen sein. Nach seinem Abgang spendete er 50 Millionen Dollar in eine Stiftung, die Technologie für verschlüsselte Kommunikation entwickeln will. Diese finanziert mit Signal einen direkten WhatsApp-Konkurrenten.

Auf Zuckerberg werfen die Abgänge ein schlechtes Licht. Fraglich ist, ob der Facebook-Chef nicht auf dem Holzweg ist. Nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica ist sein Unternehmen in der Kritik. Zuckerbergs Auftritte im US-Senat und eine neue Werbekampagne konnten das Blatt nicht wenden.

Zuckerberg ist selbst schuld. Er beweist immer wieder schlechtes Taktgefühl. Letztes Mal nach dem Rücktritt von Kuon. Ein paar Monats später führte er Werbung in WhatsApp ein. Dagegen hat sich das Gründer-Team immer ausgesprochen. Zudem kam aus, dass Facebook bei Banken für Finanzdaten seiner Nutzer angefragt hat. Damit dürfte Facebook das Vertrauen seiner Nutzer nicht zurückgewinnen. Auch die Abgänge der WhatsApp- und Instagram-Gründer sind dafür alles andere als förderlich.

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