Intel begang vor fast 20 Jahren einen fatalen Fehler
Vor fast zwei Jahrzehnten überlegte sich Intel, den heutigen IT-Riesen Nvidia zu kaufen. Heute ist der deutlich mehr wert als der Halbleiter-Hersteller selbst.
Der Halbleiterhersteller Intel steckt schon seit geraumer Zeit in einer Krise. Wie sich nun herausstellt, wollte das Unternehmen offenbar vor fast zwei Jahrzehnten den IT-Riesen Nvidia kaufen.
«Die New York Times» berichtet, dass der damalige Intel-CEO Paul Otellini 2005 Nvidia für 20 Milliarden Dollar erwerben wollte. Diese Summe erscheint heute als Schnäppchen, denn das Unternehmen ist heute mehrere Billionen Dollar wert.
Der Intel-Vorstand lehnte den Deal jedoch ab und setzte stattdessen auf ein internes Grafikprojekt namens Larrabee. Dieses stand unter der Leitung des heutigen CEO Pat Gelsinger.
Nvidias Aufstieg und Intels Abstieg
Die Entscheidung gegen den Nvidia-Kauf erwies sich als folgenschwer. Heute ist Nvidia das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt, während Intel massiv an Wert verloren hat.
«Aktienwelt360» berichtet, dass Nvidias Marktanteil bei Prozessoren für Rechenzentren inzwischen bei über 70 Prozent liegt. Intels Anteil ist hingegen auf unter 20 Prozent gefallen, was die Umkehrung der Machtverhältnisse verdeutlicht.
Auch finanziell hat sich das Blatt gewendet, denn Nvidia erwirtschaftete im letzten Jahr erstmals einen höheren Umsatz als Intel. Der Vorsprung dürfte sich weiter vergrössern.
Intel steckt in einer Krise
Intel befindet sich in der grössten Krise seiner 56-jährigen Firmengeschichte. In den letzten zwei Geschäftsjahren verlor das Unternehmen ein Drittel seines Umsatzes.
Der operative Gewinn sank von über 22 Milliarden US-Dollar auf nahezu null.
Um gegenzusteuern, muss Intel drastische Massnahmen ergreifen – rund 15 Prozent der Belegschaft sollen eingespart werden. Zudem steht die gesamte Unternehmensstrategie auf dem Prüfstand.
Nvidias Dominanz im KI-Markt
Nvidia beherrscht derzeit den Zukunftsmarkt der KI-Chips und an dieser Marktdominanz wird sich laut «Aktienwelt360» kurz- bis mittelfristig nichts ändern. Dies verspricht weiteres starkes Gewinnwachstum für Nvidia.
Der finanzielle Vorsprung von Nvidia ist beträchtlich. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Nvidia einen freien Cashflow von 27 Milliarden US-Dollar.
Bei Intel waren es minus 14 Milliarden US-Dollar[2].
Intels verpasste Chancen
Intel scheint nicht nur bei Nvidia eine Chance verpasst zu haben, denn laut «Qz.com» entschied sich Intel auch gegen eine Beteiligung an OpenAI. Dies geschah, als das Unternehmen mit ChatGPT den aktuellen KI-Boom noch nicht ausgelöst hatte.
Der damalige Intel-Chef Bob Swan glaubte offenbar nicht an das Marktpotenzial von OpenAIs KI-Modellen. Diese Einschätzung erwies sich als fataler Irrtum.