Intel in der Krise: Wie der Konzern sich retten will
Intel kriselt bereits seit einiger Zeit. Nun sucht das Unternehmen nach Lösungen, um sich vor dem finanziellen Aus zu retten.
Der US-Chiphersteller Intel sorgt in der Tech-Welt für Aufsehen. Der Konzern steckt tief in einer Krise.
Schon seit längerem kämpft das Unternehmen mit seiner finanziellen Situation. Mehrere Konkurrenten signalisieren nun vermehrt Interesse an einer Übernahme.
Gleichzeitig sorgt die Verschiebung des geplanten Werks in Magdeburg für Aufsehen.
Wer will Intel übernehmen?
Der «MDR» berichtet, dass der US-Finanzinvestor Apollo Global Management eine Investition von bis zu fünf Milliarden Dollar erwägt. Auch der Chiphersteller Qualcomm soll laut «Wall Street Journal» mit einem Übernahmeangebot an Intel herangetreten sein.
Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Intel mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft. Das Unternehmen kann im Geschäft mit Smartphones und bei neuen Chips für KI-Anwendungen nicht mit Konkurrenten wie Nvidia mithalten.
Magdeburg-Projekt auf Eis
Als Folge der Krise hat der Chiphersteller den Bau der geplanten Fabrik in Magdeburg um mindestens zwei Jahre verschoben. Dies hat weitreichende Konsequenzen.
Denn Experten warnen, dass dadurch die europäischen Ziele bei der Chip-Produktion gefährdet werden könnten. Wolfgang Weber vom Zentralverband der Elektro- und Digitalindustrie äusserte sich besorgt gegenüber «MDR AKTUELL».
Ohne Intel in Magdeburg sei das EU-Ziel, bis 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent zu erreichen, nicht zu schaffen. Frank Bösenberg von Silicon Saxony pflichtet bei: «In diesem Bereich spiele Europa bislang gar keine Rolle.»
Auswirkungen auf den Aktienmarkt
Die Nachrichten über eine mögliche Übernahme haben Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Aktuell legt die Intel-Aktie über eine mögliche Übernahme durch Qualcomm am Freitag im US-Handel um mehr als drei Prozent zu.
Allerdings hat die Aktie in diesem Jahr bereits 57 Prozent an Wert verloren. Im Gegensatz dazu war Qualcomm zuletzt nach einem Kursanstieg um rund ein Fünftel etwa doppelt so viel wert.
Die Qualcomm-Aktie reagierte negativ auf die Übernahmegerüchte. Nach einem Bericht im «Wall Street Journal» schloss die Qualcomm-Aktie mit einem Minus von knapp drei Prozent.
Intel prüft den Verkauf seiner Altera-Sparte
Intel steht zudem vor der möglichen Veräusserung seiner FPGA-Abteilung, die durch den Erwerb von Altera im Jahr 2015 entstand. Altera ist auf die Entwicklung von programmierbaren Logikbausteinen spezialisiert.
Diese Chips sind aufgrund ihrer programmierbaren Struktur vielseitig einsetzbar, haben jedoch an Bedeutung verloren. Diese Massnahme wird als Teil eines umfassenden Sparprogramms in Erwägung gezogen, um die finanzielle Lage des Unternehmens zu stabilisieren.
Laut «CHIP» plant der Konzern, die Abteilung teilweise oder vollständig zu verkaufen. Sie wird aktuell mit etwa 17 Milliarden US-Dollar bewertet.
Zukunftsaussichten ungewiss
Experten und Investoren beobachten die Entwicklungen genau. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Intel seine Position im hart umkämpften Chip-Markt behaupten kann oder ob eine Übernahme bevorsteht.