Ist Mobility mit Premium-Autos auf dem Holzweg?
Mobility testet schnelle E-Autos, SUV und edle Limousinen. Das entspricht dem Marktbedürfnis. Der VCS sieht es positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Mitte Dezember hat Mobility einen Tesla in der Carsharing-Flotte.
- Noch bis Anfang 2020 testet die Genossenschaft ein Angebot mit Premium-Autos.
Selbst unter Fans von Verbrennungsmotoren ist der Tesla begehrenswert. Kein Wunder: Bei der Beschleunigung lässt das US-Elektroauto die meisten Benziner-Konkurrenten links liegen.
Neu können Mobility-Kunden Tesla fahren. In Basel hat das Carsharing-Unternehmen ein Model S in der Flotte. Mobility will während einer einjährigen Testphase herausfinden, ob sich die Edel-Stromer für Carsharing eignen.
Der Tesla gehört zu der Kategorie «Premium». Diese wird seit Sommer getestet. Dort angeboten werden Limousinen von Jaguar und SUV von Jaguar und Range Rover.
Premium-Angebot «eher hinderlich»
Mobility ist angetreten, um den Auto-Kauf überflüssig zu machen – aus ökonomischen und ökologischen Gründen. Ist das Unternehmen mit sportlichen E-Autos und grossen SUV auf dem Holzweg?
Beim Verkehrsklub der Schweiz hält man den Premium-Dienst für die Erreichung der Umweltziele «eher hinderlich». Doch Sprecherin Viera Malach stellt klar: «Aber ein Premium-Auto im Carsharing ist immer noch umweltfreundlicher als in Privatbesitz.»
Ähnlich beurteilt sie den Ausleih-Tesla. Ein kleineres Elektroauto wäre besser gewesen, sagt sie. «Dennoch ist die Umweltbelastung eines Tesla Model S geringer als die eines vergleichbaren Verbrenner-Autos.»
SUV entsprechen dem Zeitgeist
Schweizer fahren auf SUV ab. Dieses Jahr gehörte jeder zweite verkaufte Neuwagen dieser Kategorie an. Mobility richtet sich mit dem «Premium»-Angebot dem Zeitgeist. «Nur wenn wir eine grosse Bandbreite an Fahrzeugen bieten, können wir möglichst viele Menschen davon überzeugen, Autos zu teilen, statt selber eines zu kaufen», erklärt Sprecher Patrick Eigenmann.
Das Angebot kommt an, wie Eigenmann erklärt. Ein Fazit will er erst im Frühjahr 2020 ziehen.
Der Tesla ist nicht das einzige E-Auto in der Mobility-Flotte. Aktuell besitzt die Genossenschaft 90 Renault Zoe, ein Kleinwagen. Ende nächstes Jahr sollen es bereits 150 Stück sein.
Mobility will die Elektro-Flotte weiter ausbauen. Bis 2023 sollen mindestens 700 Autos über alternative Antriebe verfügen. Gemeint sind neben Elektroautos auch Hybride, also Verbrenner mit einem zusätzlichen Elektromotor. «So können wir die hochgesteckten Ziele des Bundes im Durchschnitt für unsere gesamte Flotte erreichen.»