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Italien bleibt der Wachstumsmotor der Swisscom

Keystone-SDA
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Bern,

Die Swisscom hat 2023 ein solides Ergebnis erzielt und plant nun, in den italienischen Energiemarkt einzusteigen.

Fastweb
Eine der Verkaufsstellen der Fastweb, aufgenommen an der Via Dante in Mailand. (Archivbild) - Keystone

Operativ zeigte sich das gewohnte Muster: Im Schweizer Kerngeschäft ging der Umsatz leicht zurück, während die Tochter Fastweb in Italien zulegte. Daran dürfte sich auch 2024 nichts ändern.

Konkret konnte der «blaue Riese» im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz halten. Er stieg ganz leicht um 0,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Franken, wie die Swisscom am Donnerstag mitteilte. Im Schweizer Kerngeschäft ging der Umsatz allerdings erneut leicht zurück, wobei – wie üblich – der Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen schrumpfte.

Positives gab es hingegen aus Italien zu berichten. Die dortige Tochter Fastweb wuchs kräftig, in Lokalwährungen um rund 6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

Aus dem Süden soll deshalb auch das künftige Wachstum des Schweizer Branchenprimus kommen. «Wir denken über einen Einstieg in den italienischen Energiemarkt nach», sagte Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann an der Bilanzmedienkonferenz des Konzerns in Zürich.

Energieversorger Enel als Vorbild

Dies sei möglich, weil dieser Markt im Gegensatz zur Schweiz vollständig liberalisiert sei. Es gebe deshalb «spannende Chancen», sagte Aeschlimann. Die Idee der Swisscom stammt allerdings nicht von ihr selbst. So ist in Italien der Energieversorger Enel letztes Jahr quasi unter umgekehrten Vorzeichen in den Telekom-Markt eingestiegen.

Laut Experten geht es bei solchen Produkterweiterungen darum, dass die Kunden Strom und Telekom-Dienste aus einer Hand beziehen können. Gerüchte um eine mögliche Übernahme von Vodafone Italien kommentierte Aeschlimann dafür nicht.

In der Schweiz, wo die Telekommunikationsbranche insgesamt schrumpft, will die Swisscom die Kosten derweil weiter senken, um den Rückgang aufzufangen, wie Finanzchef Eugen Stermetz ergänzte. Im Jahr 2023 wurden Kostensenkungen von rund 60 Millionen erreicht.

Finanzielle Ergebnisse und Ausblick

Wirft man erneut einen Blick auf die weiteren Finanzkennzahlen für 2023, so stieg der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 4,9 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken. Auch unter dem Strich verdiente die Swisscom klar mehr: Der Reingewinn legte um 6,7 Prozent auf rund 1,7 Milliarden zu.

Die Aktionäre erhalten nun – wie schon in den letzten Jahren – eine Dividende von 22 Franken pro Aktie. Das soll, wenn alles wie geplant läuft, auch 2024 wieder der Fall sein, betonte das Management des Unternehmens.

Ansonsten peilt die Führungsriege für das laufende Jahr einen Umsatz von rund 11,0 Milliarden Franken an, was also einem leichten Rückgang gleichkäme, einen leicht tieferen Betriebsgewinn (EBITDA) von 4,5 bis 4,6 Milliarden sowie Investitionen von rund 2,3 Milliarden.

Fliessen soll das viele Geld etwa in den Glasfaserausbau. Bis 2030 will die Swisscom bis zu 80 Prozent der Haushalte ans Glasfasernetz anschliessen. Heute sind es erst deren 46 Prozent. Ausserdem wird eine sogenannte 5G+ Abdeckung von 90 Prozent bereits bis 2025 angestrebt. Für Ende 2025 hatte die Swisscom bekanntlich auch das Aus von 3G angekündigt. Die bisherigen Bandbreiten von 3G werden künftig für 5G eingesetzt.

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Fastweb ist Italiens zweitgrößter Festnetzbetreiber und der führende Anbieter IP-basierter Multimediadienste. 2007 erwirtschaftete Fastweb einen Jahresumsatz von 1,433 Milliarden Euro und zählte 1,313 Millionen Kunden. Per 30. Juni 2008 lag der Halbjahresumsatz bereits bei 814 Millionen Euro, was einem Wachstum von 14 Prozent gegenüber der gleichen Vorjahresperiode entspricht. Die Anzahl Kunden hat sich dabei auf 1,398 Millionen erhöht. Erstmals konnte im ersten Halbjahr 2008 in der bisher erst 8 jährigen Unternehmensgeschichte auch ein Nettogewinn erwirtschaftet werden, nachdem die hohen Investitionen in die zukunftsträchtige Infrastruktur das Betriebsergebnis in den ersten Jahren belastet haben. Das Geschäftsfeld liegt in der Breitbandtechnologie, mit der Fastweb Telefon-, Internet- und Fernsehdienste über modernste, vollständig auf dem Internet-Protokoll basierende Breitbandnetze anbietet. Im Mai 2007 hat der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom mit einem Anteil von 82,2 Prozent die Kontrolle über Fastweb übernommen. Ziel dieser Akquisition ist die Stärkung der Swisscom durch die Weiterentwicklung der Swisscom Infrastruktur, das Anbieten breitbandbasierter Multimedia-Anwendungen sowie einer zu erwartenden Umsatz- und Ertrags-Steigerung. Fastweb bleibt dabei ein eigenständiges Unternehmen und das operative Geschäft von Fastweb wird weiterhin getrennt geführt. Im September 2010 kündigte Swisscom an, dass sie die restlichen Anteile an Fastweb kaufen möchte.

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