Konflikt zwischen USA und Iran treibt Ölpreis in die Höhe
Die Tötung von Kassem Soleimani durch die USA versetzt die Börse in Unruhe. Die Preise von Rohöl und der«Antikrisen-Währung» Gold steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tötung des iranischen Generals, Kassem Soleimani, versetzt die Börse in Unruhe.
- Aktienmärkte, wie der DAX und EuroStoxx50, gingen in die Knie.
Die Tötung eines der wichtigsten iranischen Generäle durch die USA versetzt die Börsen in Unruhe. Dort kamen am Freitag Ängste vor einem direkten militärischen Konflikt zwischen beiden Ländern auf.
Ausserdem fürchten Anleger eine Unterbrechung des Rohöl-Nachschubs, was zum grössten Anstieg des Preises für Erdöl seit vier Monaten führte.
Die Aktienmärkte gingen in die Knie. Der deutsche Leitindex Dax fiel um 1,5 Prozent auf 13'183 Punkte. Der EuroStoxx50 büsste 0,9 Prozent auf 3758 Zähler ein.
Der Schweizer Leitindex SMI hielt sich dagegen dank seinen als krisensicher geltenden Werten verhältnismässig gut: Zwar fiel er zunächst auf ein Tagestief von 10'581 Punkten. Die Verluste holte er aber gegen Mittag wieder auf und tendiert seither seitwärts.
Tötung Soleimanis als Auslöser
Auslöser der Kursturbulenzen war die gezielte Tötung des Generals der Al-Kuds-Brigaden, Kassem Soleimani. Der Angriff auf den Bagdader Flughafen wurde auf Befehl von US-Präsident Donald Trump geflogen.
Bei dem Angriff wurde ausserdem der führende Kommandeur irakischer Milizen, Abu Mahdi al-Muhandis, getötet, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
«Investoren wägen jetzt das Risiko einer stärkeren militärischen Auseinandersetzung bis hin zu einem Krieg in der Region ab.» Dies erläutert Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Bislang gingen sie jedoch davon aus, dass es nicht zum Äussersten kommen werde.
Preis von Erdöl steigt
Der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stieg um bis zu 4,4 Prozent. Dieser liegt nun auf 69,16 Dollar (67,24 Franken) je Barrel (159 Liter). Das ist der grösste Anstieg seit den Angriffen auf saudi-arabische Förderanlagen im September.
Da die Ereignisse im Fluss seien, lasse sich schwer abschätzen, ob der Preisanstieg für Erdöl von Dauer sein. Oder ob sie ähnlich rasch zurückgehen werde wie im September, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda.