Krisenbank Monte dei Paschi erwartet Verluste bis 2022
Die Monte dei Paschi steckt tief in den roten Zahlen. Die Bank erwartet bis 2022 Verluste, teilt sie am Mittwoch im Rahmen der Vorlage der Halbjahreszahlen mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Monte dei Paschi wird laut Firmenangaben bis 2022 Verluste schreiben.
- Am Mittwoch veröffentlichte die älteste Bank der Welt die Halbjahreszahlen.
Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena steckt in den roten Zahlen fest. Das Geldhaus werde bis einschliesslich 2022 Verluste schreiben, teilte Monte dei Paschi am Mittwoch mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Institut von 1,1 Milliarden Euro für das erste Halbjahrausgewiesen. Dies vor allem wegen Belastungen aus der Corona-Krise und Rechtsstreitigkeiten einen Fehlbetrag
Die italienische Regierung hatte die Bank mit einem acht Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor dem Zusammenbruch bewahrt.
Italienische Regierung will Bank helfen
Der Staat hält derzeit einen Anteil von 68 Prozent. Bis Ende 2021 muss Monte dei Paschi nach den Vorgaben der EU wieder privatisiert werden. Die italienische Regierung will sie mit einem Geschäft von faulen Krediten im Volumen von acht Milliarden Euro befreien. Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert eine Erhöhung des Kapitalpolsters, bevor sie grünes Licht gibt.
Der Berg an faulen Krediten ist aber nicht das einzige Problem von Monte dei Paschi. Sie ist zudem in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die Kläger fordern zehn Milliarden Euro.
Allein der frühere Grossaktionär Fondazione Monte dei Paschi Siena hat die Bank auf 3,8 Milliarden Euro verklagt. In seinem Halbjahresbericht zeigte sich das Institut zuversichtlich, dass die meisten Forderungen abgewiesen werden. Bis Ende des Jahres will die Bank eine neue Strategie vorstellen.