Kühne + Nagel spürt im ersten Quartal den Einfluss des Coronavirus
Das Coronavirus hat nun auch Kühne + Nagel finanziell getroffen. Vor allem im Flugzeugtransport musste eingebüsst werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Logistikfirma Kühne + Nagel musste Verluste wegen des Coronavirus einbüssen.
- Kühne + Nagels Luftfrachtvolumen ist um 5,7 Prozent gesunken.
Der Logistikdienstleister Kühne + Nagel spürt die Auswirkungen des Coronavirus. Für Transporte aus China beobachte er im laufenden ersten Quartal «signifikante Volumeneinbussen» im Vergleich zum Vorjahr. So der Finanzchef des Unternehmens, Markus Blanka-Graff, am Donnerstagmorgen in einem Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur AWP.
Schwer sei allerdings einzuschätzen, wie sich die Lage diesbezüglich weiterentwickeln könnte. Geplant sei, dass die Produktion in den meisten Fabriken in China nun wieder hochgefahren wird. Daher habe Kühne + Nagel von den Kunden auch schon vermehrt Buchungen für Transporte in den kommenden Wochen erhalten.
Kühne + Nagel Flugzeugtransport vom Coronavirus beeinträchtigt
Schon vor Ausbruch des Coronavirus hatte das Unternehmen zum Jahresende hin einigen Gegenwind verspürt, vor allem bei Transporten in Flugzeugen. So sank das Luftfrachtvolumen der Gruppe 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf noch 1,6 Millionen Tonnen.
Verantwortlich waren hierfür unter anderem eine rückläufige Nachfrage in europäischen Schlüsselindustrien sowie ein geringeres Aufkommen an verderblichen Gütern, sagte Blanka-Graff. Zufrieden zeigte sich der Kühne + Nagel-Finanzchef dafür mit den «guten Resultaten» in der Seefracht. So gelang Kühne + Nagel hier ein Zuwachs bei den sogenannten Standardcontainern (TEU) von 3,6 Prozent.
Wachstum im vierten Quartal gebremst
Insgesamt konnte der Logistikdienstleister 2019 seinen Nettoumsatz um 1,5 Prozent auf 21,1 Milliarden Franken ausweiten. Mehr Aussagekraft hat der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag. Dieser legte im Gesamtjahr sogar um 3,5 Prozent auf 8,0 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Für den Zeitraum von Januar bis September wurde bei dieser Kennzahl allerdings noch ein Plus von 4,4 Prozent ausgewiesen.
Der operative Gewinn (EBIT) erhöhte sich derweil um deutlichere 7,5 Prozent auf 1'061 Millionen Franken. Der Reingewinn um 3,6 Prozent auf 798 Millionen Franken.