Lockere Geldpolitik beherrschte die Europäische Zentralbank seit der Wirtschaftskrise. Präsident Draghi begründet, warum er daran festhält.
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, spricht während der Pressekonferenz in der EZB-Zentrale in Frankfurt (D).
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, spricht während der Pressekonferenz in der EZB-Zentrale in Frankfurt (D). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut EZB-Präsident Mario Draghi seien geldpolitische Stimuli noch immer notwendig.
  • Man müsse jede Korrektur in Kauf nehmen, um das Inflationsziel zu erreichen.
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Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat kein Ende der lockeren Geldpolitik in der Eurozone in Aussicht gestellt. «Signifikante geldpolitische Stimuli sind noch immer nötig», heisst es in einer Stellungnahme Draghis zur Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Nusa Dua (IND). Die Inflationsziele seien mittelfristig noch nicht erreicht. Die Bank sei jedoch zu jeder Korrektur bereit, die nötig sei, um die Inflationsziele auf nachhaltige Weise zu erreichen.

Die Situation der europäischen Banken habe sich seit der Finanzkrise weiter verbessert, heisst es in der Stellungnahme weiter. Die Kernkapitalquote habe sich im ersten Quartal nur leicht von 14,6 Prozent auf 14,1 Prozent verringert. Der Anteil fauler Kredite in den Bilanzen der grossen Banken sei weiter von 5,9 Prozent vor einem Jahr auf 4,8 Prozent gesunken. Ein Problem der Banken sei weiterhin die geringe Profitabilität: Die Eigenkapitalrendite sei von 7,1 auf 6,6 Prozent weiter gesunken, betonte Draghi.

Als eines der grössten Risiken für die Stabilität in der Eurozone sieht Draghi einen ungeordneten Brexit. Während ein vertraglich sauber geregelter EU-Austritt Grossbritanniens nur ein geringes Schockrisiko bedeute, wäre ein ungeordneter Brexit ein grosser Unsicherheitsfaktor. Draghi rief auch private Unternehmen auf, sich auf diese Situation vorzubereiten.

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