Victoria's Secret

Mehrheitsübernahme von «Victoria's Secret» gescheitert

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USA,

Das kriselnde Dessous-Label «Victoria's Secret» bekommt aufgrund der Coronavirus-Krise nun doch keinen neuen Mehrheitsbesitzer.

Das Mode-Label «Victoria's Secret» bekommt nun doch keinen neuen Ankeraktionär. (Archivbild)
Das Mode-Label «Victoria's Secret» bekommt nun doch keinen neuen Ankeraktionär. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Mary Altaffer

Das Wichtigste in Kürze

  • «Victoria's Secret» hätte vom Finanzinvestor Sycamore gekauft werden sollen.
  • Diese stieg aus dem Deal über 55 Prozent der Firma aber aus.
  • Bereits im April zog Sycamore vor Gericht, um den Deal rückgängig zu machen.

Das kriselnde Dessous-Label «Victoria's Secret» bekommt aufgrund der Coronavirus-Krise nun doch keinen neuen Mehrheitsbesitzer. Der US-Mutterkonzern L Brands gab am Montag (Ortszeit) eine diesbezügliche Einigung mit dem Finanzinvestor Sycamore Partners bekannt. Dieser hatte eigentlich 55 Prozent der Firma übernehmen sollen.

Der im Februar beschlossene Deal, bei dem die Modemarke «Victoria's Secret» mit 1,1 Milliarden Dollar bewertet worden war, sei aufgehoben worden, hiess es. Die Aktien von L Brands stürzten nachbörslich daraufhin um über zehn Prozent ab.

Sycamore zog im April vor Gericht

Sycamore war im April vor Gericht gezogen, um die Vereinbarung rückgängig zu machen. Als Grund gab der Finanzinvestor an, dass L Brands durch die Schliessung zahlreicher Filialen sowie der Beurlaubung von Mitarbeitern und der Aussetzung von Mietzahlungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie gegen die Übernahmebedingungen verstossen habe.

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Die Models von Victoria's Secret. - keystone

L Brands hatte zunächst noch angekündigt, auf den Kaufvertrag zu pochen und sich energisch zu verteidigen. Nun hiess aber, dass sämtliche Rechtsstreitigkeiten einvernehmlich beigelegt worden seien.

«Victoria's Secret» hat sich bei L Brands vom Aushängeschild zum Sanierungsfall entwickelt. Das Reizwäsche-Label, das bei seinen Modenschauen jahrelang die Elite der Top-Models über den Laufsteg schickte, kämpft mit Imageproblemen und sinkenden Verkäufen.

L-Brands-Chef Wexner gibt sein Amt ab

Die auf makellose, leicht bekleidete Frauenkörper setzende «Sex Sells»-Vermarktung wurde in Zeiten von «Body Shaming»-Debatten und der «#MeToo»-Bewegung zum Stein des Anstosses. Zudem brachten Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Manager die Marke unter Druck.

Obwohl der Deal mit Sycamore nun offiziell abgeblasen ist, wird L Brands umstrittener Chef Leslie Wexner sein Amt wie geplant abgeben. Der Ruf des 82-Jährigen hat stark unter seiner Verbindung zum US-Millionär Jeffrey Epstein gelitten, der im vergangenen August nach einem Missbrauchsskandal in einem New Yorker Gefängnis gestorben war.

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Um das Dessous-Label Victoria's Secret steht es immer schlechter. - Keystone

Wexner soll lange Zeit enge Geschäftsbeziehungen mit Epstein unterhalten haben, was zu heftiger Kritik am L-Brands-Chef führte. Seine Nachfolge soll nun Andrew Meslow antreten, der bisher die Geschäfte der Tochter Bath & Body Works führte. Der Konzern will «Victoria's Secret» als separates Unternehmen auf eigene Füsse stellen.

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