Mexiko lehnt Verlängerung von Öl-Förderkürzungen ab
Mexiko hat eine Verlängerung der Öl-Förderkürzungen bis Ende Juli abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Land sperrt sich gegen Entscheidung der Opec+.
Energieministerin Rocío Nahle sagte am Samstag vor Journalisten, ihr Land werde sich dem Beschluss der Mitgliedstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihrer Partner nicht anschliessen, die Ölproduktion auch im Juli um knapp zehn Millionen Barrel pro Tag zu drosseln.
«Es gibt andere Länder, welche die Kürzungen bis Juli verlängert haben», sagte Nahle. Mexiko habe eine Teilnahme an der Vereinbarung abgelehnt. Bereits im Vorfeld des Opec-Treffens hatte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag gesagt, sein Land könne die Öl-Produktion «nicht länger anpassen».
Man halte sich jedoch «vollständig» an die Vereinbarung vom April, betonte Nahle. In dem April-Abkommen hatte sich Mexiko auf eine tägliche Drosselung der Ölproduktion um 100.000 Barrel für Mai und Juni verpflichtet. Andere Länder hielten sich dagegen nicht an die Vereinbarung, kritisierte die Ministerin, ohne Details zu nennen.
Die Opec-Staaten und ihre Partner (Opec+) hatten im April angesichts eines beispiellosen Preisverfalls in der Corona-Krise eine Reduzierung ihres täglich produzierten Erdöls um 9,7 Millionen Barrel beschlossen. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Die Kürzungen sollten dann ab Juli ursprünglich schrittweise auf 7,7 Millionen Barrel bis Dezember gelockert werden. Bei ihrem Halbjahrestreffen am Samstag beschlossen die Minister der sogenannten Opec+ jedoch, die Produktion um einen weiteren Monat um 9,6 Millionen Barrel Öl zu drosseln.