Migros startet Offensive beim Plastik-Recycling
Neu sammelt die Migros Plastik-Verpackungen. Diese werden rezykliert und für neue Migros-Produkte wiederverwendet. Der Sammelsack dafür ist kostenpflichtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 29. Juni eröffnet die Migros eine erste Plastik-Sammelstelle.
- Das gesammelte Plastik wird rezykliert und in der M-Industrie wiederverwendet.
Für die Migros ist es nicht weniger als eine «neue Ära im Bereich Nachhaltigkeit». Die grösste Detailhändlerin der Schweiz führt neu einen Sammelsack ein, mit dem praktisch alle Plastik-Verpackungen gesammelt werden können. Damit soll der Plastik-Kreislauf geschlossen werden.
Doch der Reihe nach: Ab dem 29. Juni werden erste Sammelstellen in Migros-Filialen aufgebaut. Start macht die Genossenschaft Migros Luzern. Ende August werden die Genossenschaften Genf, Neuenburg-Freiburg, Waadt und Wallis hinzukommen. Der orange Riese geht davon aus, dass bis 2021 sämtliche Migros-Genossenschaften die Plastiksammelstellen anbieten.
Zum Start sind bei den teilnehmenden Genossenschaften nicht alle Filialen an Bord, auch weil teilweise bauliche Massnahmen nötig sind. Partnerfirmen wie Migrolino und Voi sind ebenfalls Teil des Projekts.
Der Sammelsack besteht zu 85 Prozent aus recycelten Rohstoffen und ist in drei Grössen (17, 35 und 60 Liter) erhältlich. Kostenlos ist er allerdings nicht. Der Preis liegt zwischen 90 Rappen und 2,50 Franken. Gewinn macht die Migros damit aber nicht.
PET-Flaschen werden weiterhin separat gesammelt. Die Migros nimmt auch Plastik-Abfälle von anderen Detailhändlern zurück. Eine Zusammenarbeit mit Coop und Co. besteht aktuell nicht.
Nicht erwünscht sind auch Flaschen mit Inhalt oder stark verschmutze Verpackungen. Ziel ist, dass 70 Prozent des gesammelten Plastiks wiederverwendet werden kann.
Wiederverwendet in der Migros-Industrie
Wie die Migros in einer Medienmitteilung schreibt, wurden für das Projekt führende Kunststoffrecycler der Schweiz eingespannt. Das gesammelte Material wird erst durch die Firma Innorecycling sortiert. Anschliessend rezykliert Innoplastics den Kunststoff und produziert Granulate.
Diese sollen wiederum in der Migros-Industrie verwendet werden. So entstehen aus altem Plastik neue Verpackungen für Migros-Produkte.
In der Schweiz werden jährlich eine Million Tonnen Kunststoffe verbraucht. Das entspricht 125 Kilogramm pro Kopf. 80 Prozent der Abfälle landeten bisher in der Kehrichtverbrennungsanlage.