Migros verärgert Kunden mit Kindersuppe
Das Wichtigste in Kürze
- Migros verkauft neu Suppen für Buben und Suppen für Mädchen.
- Das kommt bei der Kundschaft nicht nur gut an.
Essen ist Geschmacksache, könnte man meinen. Doch bei der Migros entscheidet offenbar nicht nur der Geschmack, sondern auch das Geschlecht. Dies zeigen zwei neue Suppen, die die Detailhändlerin diesen Monat neu in die Regale aufgenommen hat.
Denn statt ein Produkt für alle anzubieten, gibt es zwei Varianten: «Soup for Champions», in blauer Verpackung und einem Fussballer aufgedruckt. Die Alternative: «Soup for Glamour Queens». Die ist pink verpackt und hat eine Prinzessin mit Hund und Rock aufgedruckt.
Der Fall ist klar: «Soup for Champions» ist für Buben, «Soup for Glamour Queens» für Mädchen. Damit nicht genug Klischees. Die pink verpackte Suppe ist vegan, die blaue verpackte hat Hühnerfleisch drin.
«Eltern schätzen solche Produkte»
Wenig überraschend sorgen die neuen Migros-Suppen im Netz für Empörung. «Meint ihr das ernst? Mädchensuppe und Bubensuppe?», schreibt Twitter-Nutzerin @mamakeinezeit. Und kriegt dafür Beifall der Online-Gemeinde. Auch auf der Migros-Webseite hagelt es Kritik. Beide Suppen wurden mit je einem von fünf Sternen bewertet. Nicht wegen der Qualität, sondern wegen der Aufmache. «Sorry, stereotypisierte Produkte haben in einem Schweizer Supermarkt im 2018 doch eigentlich nichts mehr verloren, oder?», kommentiert ein Kunde.
Migros erklärt: «Wir stellen bei den Suppen generell eine Überalterung der Kundschaft fest. Aus diesem Grund haben wir verschiedene Suppen entwickelt, die sich explizit an junge Erwachsene und Kinder richtet», erklärt Migros-Sprecherin Alexandra Kunz. Darum habe man auch eine Tierli-Suppe für Kleinkinder ins Sortiment genommen. «Viele Eltern schätzen solche Produkte, weil es ihnen hilft, ihre Kinder zu überzeugen, eine gesunde Suppe zu essen.»
Die meisten Kinder würden auf ein solches Design ansprechen, sagt Kunz. «Wir bilden die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundschaft ab und verkaufen, was nachgefragt wird. Wir schätzen allerdings die Diskussionen. Dies hilft uns, uns stetig weiterzuentwickeln.»