Milliardenschwerer US-Buchverlagskauf durch Bertelsmann scheitert
Der milliardenschwere US-Buchverlagskauf durch Bertelsmann scheitert. Richter hatten vor Wochen den Kauf von Simon & Schuster untersagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bertelsmann kann den US-Buchverlag Simon & Schuster nicht kaufen.
- Der Verlag will nicht Berufung gegen ein Urteil eines US-Gerichts einlegen.
- Dieses hatte aus wettbewerbsrechtlichen Bedenken den Kauf untersagt.
Die milliardenschwere Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster durch den deutschen Bertelsmann-Konzern ist gescheitert.
Bertelsmann teilte am späten Montagabend in Gütersloh mit, dass man nach Gesprächen mit dem Simon & Schuster-Gesellschafter Paramount Global den ursprünglichen Plan nicht weiterverfolge, Berufung gegen ein Urteil eines US-Gerichts einzulegen.
Die US-Regierung hatte sich mit einer kartellrechtlichen Klage erfolgreich gegen den Kauf gestemmt. Bertelsmann plante zunächst, Berufung einzulegen.
Bertelsmann wollte Position in USA ausbauen
Im November 2020 hatte der Konzern seine ursprünglichen Pläne bekanntgemacht. Eigentlich sollte die zum Portfolio gehörende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House den Verlag Simon & Schuster mit Sitz in New York, der Erfolgsautoren wie Stephen King hat, für rund 2,18 Milliarden US-Dollar übernehmen.
Den Abschluss hatte Bertelsmann für 2021 erwartet. Mit dem Zukauf wollte der Konzern seine Position in den USA ausbauen. Bertelsmann ist bereits alleiniger Eigentümer von Penguin Random House in New York als grösster Publikumsverlagsgruppe der Welt.
Von dem Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern in Gütersloh hiess es weiter, Penguin Random House werde in den kommenden Jahren organisch und durch Käufe signifikant wachsen. Man werde das Wachstum des eigenen globalen Buchverlagsgeschäfts vorantreiben.