Nach Facebook-Datenskandal: Jeder Dritte kehrt Mark Zuckerberg den Rücken
Eine Umfrage zeigt: Viele Facebook-Nutzer wollen nach dem Datenskandal das sozialen Netzwerk weniger nutzen. Einige löschen als Konsequenz gar ihren Account.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Umfrage wollen 34 Prozent der Facebook-Nutzer ihre Aktivitäten auf dem Netzwerk einschränken.
- Nutzer, die vom Datenskandal direkt betroffen sind, löschen ihren Account eher als Nicht-Betroffene.
Mark Zuckerberg hat nochmals Glück gehabt. Auch bei der zweiten Befragung vor US-Politikern kam der Facebook-Chef gut weg. Der Datenskandal ist damit längst nicht überstanden.
Facebook hat ein Image-Problem. Immerhin wurden 87 Millionen Nutzerdaten geklaut. Auf Twitter machte der Hashtag #deletefacebook die Runde. Tesla-Chef Elon Musk deaktivierte seine Facebook-Accounts, Apple-Gründer Steve Wozniak ebenso.
Nicht nur Tech-Promis handeln. Bei einer Umfrage in Deutschland gaben 34,5 Prozent der Befragten an, als Konsequenz auf den Datenskandal ihre Aktivitäten auf Facebook einzuschränken oder Account gar zu löschen. Dies berichtet das «Handelsblatt».
«Ein deutliches Zeichen»
«Nachdem sich der erste Ansturm von Niedergangstimmung gelegt hatte, kam in der Folgewelle die Meinung auf, dass die Nutzer unbeeindruckt weitermachen würden», sagt Christian Thunig vom Marktforscher Innofact der Wirtschaftszeitung. «In Wahrheit zeigt sich nun, dass immerhin mehr als ein Drittel der Facebook-Nutzer in Deutschland reagiert hat oder reagieren will.» Das sei ein deutliches Zeichen und ernst zu nehmen.
Seit Montag können Facebook-Nutzer prüfen, ob sich auch vom Datenklau betroffen sind. Das geht über diesen Link. Was die Umfrage auch zeigt: Betroffene Nutzer reagieren sensibler. Über 8 Prozent wollen ihren Account löschen, oder haben dies bereits getan. Knapp doppelt so viel, wie bei Nicht-Betroffenen Nutzern.
Was Zuckerberg freuen dürfte: 53 Prozent der Befragten lässt die Datendebatte kalt. Sie wollen nichts an ihrem Verhalten auf Facebook ändern.