Negativzins von zweiter Bank verlangt – auch ohne Freibetrag

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Deutschland,

Der Strafzins ist zunehmend auch für Sparer mit niedrigem Anlagevermögen eine Belastung. Schon zwei Volksbanken verlangen mittlerweile einen Negativzins.

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Zwei Volksbanken verlangen einen Negativzinzs von -0,5 Prozent ohne Freibetrag. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Volksbanken verlangen einen Negativzinzs von -0,5 Prozent ohne Freibetrag.
  • Die Negativzinsen gelten tendenziell eher für Neukunden.

Wie das Vergleichsportal Verivox am Dienstag mitteilte, verlangen mittlerweile mindestens zwei Volksbanken Negativzinsen für ihre privaten Tagesgeldkonten. Die Institute im Westmünsterland und in Fürstenfeldbruck geben demnach auch an Kleinsparer den vollen Negativzinssatz der Europäischen Zentralbank weiter.

Trend mit Negativzins wird anziehen

Der «Damm ist gebrochen», erklärte Verivox und rechnete mit weiteren Fällen: «Spätestens wenn Kunden im grossen Stil anfangen, Einlagen zu verschieben, wird es für Banken schwerer, sich dem Negativzins-Trend zu entziehen.» Das Portal verwies aber darauf, dass solche Negativzinsen grundsätzlich nur für Neukunden gelten.

EZB-Präsident Draghi
Die Lichter in den Büros der Europäischen Zentralbank (EZB) leuchten im letzten Licht des Tages. - dpa

Verivox untersucht nach eigenen Angaben regelmässig die online veröffentlichten Konditionen für private Tages- und Festkonten von mehr als 800 Kreditinstituten. Demnach weisen bislang insgesamt 23 Banken in ihrem Preisverzeichnis einen Negativzins für Privatkunden aus ? acht mehr als noch Mitte Oktober, aber meist erst ab einem Freibetrag von 100.000 Euro oder mehr.

Negativzinsen ab dem ersten Euro

Daneben verlangten sieben untersuchte Banken monatliche Gebühren für «das üblicherweise kostenfreie Tagesgeldkonto». Die Gebühren ergeben «faktische Negativzinsen ab dem ersten Euro», selbst wenn die Bank gleichzeitig einen geringen Sparzins gewähre. Hinzu komme eine Reihe von Instituten, die Medienberichten oder früheren Ankündigungen zufolge einen Negativzins erheben, diese aber nicht online auswiesen.

Doch auch im aktuellen Zinstief sei der Negativzins «kein Naturgesetz», erklärte das Portal. Manche Banken im EU-Ausland zahlen demnach noch bis zu 0,65 Prozent Zinsen. «Mit deutscher Einlagensicherung gibt es immerhin bis 0,31 Prozent». Langfristigen Anlegern legte Verivox aber auch «Alternativen im Aktienmarkt» nahe.

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