Nestlé verkauft Lebensversicherungsgeschäft

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Vevey,

Nestlé verkauft Gerber Life für 1,55 Milliarden US-Dollar an die amerikanische Western & Southern Financial Group und räumt damit sein Portfolio weiter auf.

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Ein Mann läuft im Hintergrund am Nestlé-Logo am Hauptsitz in Vevey VD vorbei. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nestlé verkauft Gerber Life für 1,55 Milliarden US-Dollar an amerikanische Investoren
  • Der Verkaufspreis war höher als erwartet und die Aktie hat sich kaum bewegt.

Der Verkauf erlaube es, weiter in das Kerngeschäft mit Nahrungsmitteln und Getränken sowie in «Consumer Healthcare» zu investieren, teilte der Westschweizer Konzern am Montagabend mit.

Nestlé hatte bereits im Februar 2018 angekündigt, für das Gerber Life-Geschäft «strategische Optionen» zu prüfen. Die Transaktion unterliege den üblichen regulatorischen Bedingungen und Genehmigungen, heisst es nun in der Nestlé-Mitteilung. Sie werde voraussichtlich Ende 2018 oder Anfang 2019 abgeschlossen werden.

Die auf den Jugend- und Familienversicherungsmarkt spezialisierte Gerber Life hatte 2017 einen Umsatz von 856 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Sie verfügte per Mitte 2018 über gesetzliche Kapitalreserven und Überschusskapital im Umfang von etwa 285 Millionen Dollar.

Analysten zeigen sich vom erzielten Preis sehr positiv überrascht. «Wir hatten mit einem Verkaufspreis für das Lebensversicherungsgeschäft von bis zu 1 Milliarde Dollar gerechnet - und das war schon aggressiv», so Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Dem schliesst sich Kepler Cheuvreux an.

Die Vereinbarung gestattet es der Western & Southern Financial Group, die Marke Gerber Life zur Vermarktung von Versicherungslösungen zu nutzen. Vom Abkommen ausgeschlossen ist die Babynahrung-Marke Gerber Products. Nestlé wird die Entwicklung und den Ausbau dieses Geschäftes fortsetzen.

Analysten mit Preis sehr zufrieden – Aktie kaum bewegt

Bertschy geht derweil davon aus, dass sich Nestlé in den nächsten Monaten von weiteren, nicht strategischen Vermögenswerten mit unterdurchschnittlicher Entwicklung trennen wird. Auf seinem Zettel stehen dabei möglicherweise Herta, das Eiscreme- und generell das Tiefkühllebensmittel-Geschäft in den USA sowie Nestlé Skin Health. Kepler-Analyst Jon Cox erwartet derweil, dass sich der Druck durch den aktivistischen Investor Third Point demnächst wieder zeigen wird.

Auch die ZKB begrüsst den Verkauf. Er sei aber bereits angekündigt worden und somit kaum überraschend, so die Experten. Die Aktie bewegt sich im frühen Handel denn auch wenig und verliert 0,1 Prozent auf 80,74 Franken. Der Leitindex SMI zeigt sich mit -0,15 Prozent ähnlich.

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