Novartis-Aktie sinkt nach Niederlage im US-Patentstreit
Das Wichtigste in Kürze
- Der Pharmakonzern Novartis verlor den Patentstreit um sein Herzmedikament Entresto.
- Die Novartis-Aktien sanken umgehend nach der Niederlage.
- Der Pharmakonzern will Berufung einlegen.
Das zuständige Bezirksgericht hat das Kombinationspatent für das Herzmedikament Entresto für ungültig erklärt. Das verkündete ein Sprecher am Freitagabend, nachdem entsprechende Gerüchte den Novartis-Aktienkurs stark heruntergezogen hatten. Das Gericht entschied laut Medienberichten, dass die Ansprüche von Novartis zum Patent wegen fehlender schriftlicher Beschreibung ungültig seien.
Der Pharmahersteller Novartis wird laut eigener Aussage Berufung gegen das Urteil einlegen. Der Konzern werde «seine geistigen Eigentumsrechte in Bezug auf Entresto weiterhin energisch verteidigen. Darunter das Kombinationspatent sowie mehrere Patente, die zusätzliche Innovationen abdecken».
Novartis habe 2019 mehrere Arzneimittelhersteller verklagt, weil diese Generika-Versionen entwickelt hatten, die gegen das Patent von Entresto verstossen haben sollen.
Gemäss des Novartis-Sprechers habe allerdings nach dem bisherigen Kenntnisstand bislang kein generisches Entresto-Produkt die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde erhalten. Aufgrund der ausstehenden Berufung bestehe bei jeder Markteinführung eines Generikums durch ein anderes Unternehmen die Gefahr späterer Rechtsstreitigkeiten. Zusätzlich liefen bereits weitere Rechtsstreitigkeiten, die mehrere Patente beträfen.
Nach Niederlage im US-Patentstreit lassen erste Gerüchte Novartis-Aktie fallen
Nach ersten Gerüchten über das Urteil, waren die Novartis-Aktien Freitagnachmittag im Schweizer Aktienhandel deutlich abgestürzt. Zeitweise wurde ein Verlust von 4,7 Prozent verbucht. Die Titel schlossen am Ende bei minus 3,15 Prozent. Wegen ihres Gewichts rissen sie den gesamten SMI kurz vor Börsenschluss herunter.
Im ersten Quartal setzte Novartis mit dem Verkauf von Entresto knapp 1,4 Milliarden US-Dollar um. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz des Konzerns lag im ersten Quartal bei 12,9 Milliarden US-Dollar.