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Novartis dürfte Mittel aus Roche-Verkauf in Zukäufe stecken

Keystone-SDA
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Basel,

Bei diesem Pharma-Deal geht es um Millionen. Ein Experte erklärt, wofür Novartis die Einnahmen des Roche-Verkauf verwenden wird.

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Novartis verkauft Roche-Anteile für insgesamt über 20 Milliarden Dollar (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Novartis hat sich von ihren Anteilen an der Roche getrennt.
  • Damit ist das Unternehmen um mehrere Milliarden reicher.
  • Nun wird spekuliert, wofür Novartis die Mittel verwenden wird.

Novartis verkauft seine Roche-Beteiligung nach mehr als 20 Jahren an Roche zurück. Das spült – wie gestern bekannt wurde – über 20 Milliarden Dollar in die Kassen von Novartis. Offiziell hält sich der Konzern bedeckt, was mit dem Geld nun geschehen soll.

Für Analysten ist allerdings klar, wohin die Reise gehen dürfte. Die Experten-Community geht davon aus, dass Novartis das Geld vor allem in eine oder mehrere Übernahmen stecken wird.

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Die Roche ist das grösste Familienunternehmen in der Schweiz. (Archivbild) - Keystone

Die Frage ist aber, wie viel Geld dafür tatsächlich zur Verfügung steht. Denn schliesslich hat Novartis unlängst noch ihre Generika-Sparte Sandoz ins Schaufenster gestellt. Ein Verkauf könnte noch mehr Mittel in die Kassen spülen.

Die Kaufkraft von Novartis steigt nach Mega-Deal

Berechnungen der UBS ergeben: Novartis hätte nach der Transaktion mit Roche für eine potenzielle Grossübernahme eine Kaufkraft von 65 bis 70 Milliarden US-Dollar. Ähnlich sieht es Analyst Michael Nawrath von Strategic Swiss Partners.

Der reine Erlös aus dem Verkauf des Roche-Anteils plus eines möglichen IPO von Sandoz ergäbe bereits einen stolzen Betrag: von um die 50 Milliarden Franken. Mit der zusätzlichen Aufnahme von Fremdkapital sei somit eine Kaufkraft von bis zu 70 Milliarden realistisch.

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Ein Gebäude des Schweizer Pharmakonzerns Novartis. - Keystone

Etwas konservativer bei ihren Schätzungen ist die Zürcher Kantonalbank (ZKB), wie deren Analysten auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP meinen. Novartis sei per Ende 2020 netto mit 25,6 Milliarden US-Dollar verschuldet gewesen. Das schränke das Akquisitionspotenzial etwas ein.

Zukäufe dürften sich daher eher «im kleineren bis mittleren Bereich» bewegen, so die ZKB. Ausserdem dürfte der Konzern sogenannte Einlizenzierungen in Bereichen wie der Onkologie und der Immunologie anstreben. Dabei handelt es sich um den Kauf von Rechten von Medikamenten, die von dritten Unternehmen entwickelt worden sind.

Zukäufe laut Experten unerlässlich

Von seiner Strategie her sei Novartis-Chef Vas Narasimhan ein Fan innovativer Medikamente mit Fokus auf Gen-, Zell- oder auch Radionukleotidtherapien. Diese seien auch deshalb interessant, weil sich das Risiko von Generika im Gegensatz zu klassischen Medikamenten in Grenzen halte. Das sagt Stefan Schneider, Pharma-Analyst bei Vontobel.

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Vontobel-Analyst Stefan Schneider analysiert den Verkauf der Roche-Aktien durch Novartis für Nau.ch. - Keystone/Vontobel

Zukäufe oder Einlizenzierungen seien für Novartis dringend angezeigt, ist er überzeugt. Beim Zukauf neuer Produktkandidaten dürfte der Konzern folgende Strategie verfolgen: Der Blick werde wohl wohl primär auf weit fortgeschrittene Forschungsprojekte der sogenannten Phase III gerichtet.

Diese stünden nicht nur kurz vor der Zulassung und könnten schon bald Umsätze generieren, führt Schneider aus. Auch sei das Risiko kleiner, dass bei der weiteren Erforschung noch etwas schiefgeht. Und das Mittel doch nicht auf den Markt kommt.

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