Opec schlägt wegen Coronavirus Förderkürzung um 1,5 Millionen Barrel am Tag vor
Wegen der sinkenden Nachfrage nach Öl durch das Coronavirus strebt die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) eine Drosselung der Fördermengen an. Bei einem ausserordentlichen Treffen empfahlen die zuständige Minister der 14 Mitgliedsstaaten des Öl-Kartells am Donnerstag, die Ölproduktion bis zum 30. Juni um täglich 1,5 Millionen Barrel zu kürzen, um den Ölpreis zu stabilisieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Opec-Sondersitzung geht Freitag mit Partnern von Opec+ weiter - Moskau ablehnend.
Demnach wollen sie ihre Kooperationspartner (Opec+) bitten, ein Drittel der Kürzungen zu übernehmen.
Ob die Bündnispartner bereit sind, täglich 500.000 Barrel Öl weniger zu fördern, ist allerdings fraglich. Die Sondersitzung in der Wiener Opec-Zentrale wird am Freitag mit den Vertretern von Opec+ fortgesetzt, doch vor allem Russland als wichtigstes Mitglied dieser Gruppe scheint gegen weitere Kürzungen zu sein. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete am Mittwoch, Moskaus Delegation wolle sich für eine Fortsetzung der bisherigen Übereinkunft ohne weitere Einschnitte einsetzen.
Im Kampf gegen fallende Ölpreise hatten sich die Energie- und Ölminister von Opec und Opec+ im Dezember darauf geeinigt, ihre Ölförderung um täglich 500.000 Barrel zu kürzen. Doch die Auswirkungen des Coronavirus auf das Wirtschaftswachstum in China und vielen anderen Ländern setzt die Ölpreise weiter massiv unter Druck. Am vergangenen Sonntag sank der Preis der Nordseesorte Brent auf unter 50 Dollar pro Barrel - so tief wie zuletzt im Juli 2017.