Palantir plant per Direktplatzierung Gang an die Börse
Per Direktplatzierung will Palantir Technologies an die Börse. Der Datenanalysefirma wird einer der grössten Börsengänge in der Corona-Krise zugetraut.
Das Wichtigste in Kürze
- Palantir Technologies will mit einer Direktplatzierung an die Börse.
- Heisst: Zum herkömmlichen Börsengang werden keine neuen Aktien ausgegeben.
- Somit tritt die Datenanalysefirma in die Fussstapfen von Spotify.
Die für die CIA und andere Geheimdienste arbeitende Datenanalysefirma Palantir will per Direktplatzierung an die Börse gehen. Dies teilte Palantir Technologies in der Nacht zu Mittwoch mit. Experten trauen dem Unternehmen einen der grössten Börsengänge in der Corona-Krise zu. Palantir wurde 2003 von dem in Deutschland geborenen Finanzinvestor und Donald-Trump-Unterstützer Peter Thiel mitgegründet.
Bisher war wenig über die Firma bekannt. Wegen dieser Zurückhaltung haben diese auch bereits den Ruf als notorisch verschlossenes Unternehmen. Durch den im Juli angekündigten Börsengang ändert sich das nun zwangsläufig.
Im vergangenen Jahr machte das weltweit tätige Unternehmen einen Verlust von etwa 580 Millionen Dollar, ähnlich wie im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um rund ein Viertel auf 742 Millionen Dollar. Insidern zufolge sollen die Erlöse im laufenden Jahr auf eine Milliarde Dollar steigen.
Palantir Technologies tritt mit Direktplatzierung in Spotify-Fussstapfen
Palantir-Investor Matt Novak von All Blue Capital gab sich zuversichtlich. Dem Unternehmen soll es gelingen, mehr Geld mit Bestandskunden durch bessere Datenanalyse zu längeren Vertragslaufzeiten zu verdienen.
Mit der Direktplatzierung tritt Palantir in die Fussstapfen des Musikstreaminganbieters Spotify, der diesen Weg 2018 wählte. Im Gegensatz zum herkömmlichen Börsengang werden keine neuen Aktien ausgegeben. Es kommen nur die Aktien in den Handel, die bestehende Aktionäre verkaufen.
Palantir hat sich darauf spezialisiert, grosse Datenmengen zu analysieren. Der Name stammt aus einer Bezeichnung aus der Buchreihe «Herr der Ringe». Mit dem Silicon Valley steht das Unternehmen auf Kriegsfuss. Erst kürzlich hat es angekündigt, den Hauptsitz nach Denver zu verlagern.
Der in Frankfurt am Main geborene Thiel gründete das Unternehmen zusammen mit Alexander Karp. Thiel gehört zu den Mitgründern des Online-Bezahldienstes PayPal und den ersten Investoren von Facebook. Heute ist er Chairman, während Karp die Firma leitet.