Planung für Wasserstoff-Nutzung in der Schweiz soll schnell erfolgen
Die Schweiz könnte ihr Klimaziel mit vermehrter Nutzung von Wasserstoff erreichen. Um in die Planung miteinbezogen zu werden, muss man sich schnell entscheiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis 2050 will die Schweiz klimaneutral werden.
- Die Nutzung von Wasserstoff könnte das Problem lösen.
- Da die Schweiz sich unentschlossen zeigt, plant die EU momentan ohne das Land.
Ab dem Jahr 2050 sieht das Klimaschutzgesetz für die Schweiz vor, aufsummiert kein CO₂ mehr auszustossen. Eine Alternative wäre Wasserstoff, der sich klimafreundlich und mittels grüner Energien herstellen lässt. Die enorme Herausforderung könnte erfüllt werden, wenn das Hydrogenium das fossile Gas in der Industrie und Stromversorgung ersetzen würde.
Doch zurzeit bereitet laut «NZZ» die Entwicklung des Transportnetzes für Wasserstoff in Europa den Kantonen Sorgen. Die Schweiz hat bisher keine Pläne zur Wasserstoffversorgung festgelegt. Daher wird sie von der EU nicht in das geplante Leitungsnetz mit einbezogen. Dieses soll nun durch Italien, Österreich und Deutschland geführt werden und die Schweiz damit umgehen.
Die Kantone schlagen nun bei der Energiedirektorenkonferenz Alarm. In einem Brief an den Bundesrat äussern sie, dass «nicht noch mehr wertvolle Zeit» verlorengehen dürfe. Es müssen Beschlüsse zur Wasserstoff-Infrastruktur gefasst werden, man dürfe nicht länger untätig verweilen.
Erdgasleitung könnte auf Wasserstoff umgerüstet werden
Besonders ärgerlich ist die eigentlich gute Ausgangslage der Schweiz. Eine starke Erdgasleitung führt quer durch das Land und könnte umgenutzt werden, um Wasserstoff quer durch Europa zu leiten. Sowohl die Schweiz als auch Europa wären auf den Import grosser Mengen angewiesen.
Die Kantone fordern, dass schnellstmöglich eine Wasserstoffstrategie durch den Bund verabschiedet wird. Sie kritisieren, «dass die Schweiz lediglich dabei zusieht, wie die EU-Nachbarländer Fakten schaffen und ihr damit Opportunitäten entgehen». Mindestens eine Absichtserklärung für Verhandlungen mit der EU solle unterzeichnet werden, damit die Schweiz noch in EU-Pläne integriert werden könne.