Post-Chefin Susanne Ruoff soll mehr gewusst haben, als sie zugibt
Post-Chefin Susanne Ruoff soll schon etwa seit 2013 gewusst haben, dass die Postauto AG zu viele Subventionen kassierte.
Die Postauto AG hat 78 Millionen Franken Subventionen mit Buchhaltungs-Tricks erschlichen (Nau berichtete). Diese muss und will sie an Bund und Kantone zurückzahlen (Nau berichtete).
Die Reaktion: «Die Geschäftsleitung von Postauto ist sich des Risikos bewusst, sieht aber in Anbetracht der für Postauto definierten Gewinnziele zur Zeit keine andere Möglichkeit.» Man suche nach Lösung und gemäss dem Papier habe für den Verwaltungsrat damals «kein Handlungsbedarf» bestanden. Der einzige, der jemals wirklich auf die Problematik hingewiesen habe, sei Ex-Postauto-Chef Daniel Landolf gewesen. Diese war aber vor die Türe gestellt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Postauto AG hat 78 Millionen Franken Subventionen mit Buchhaltungs-Tricks erschlichen.
- Diesen Betrag muss sie nun an Bund und Kanton zurückzahlen.
- Jetzt wird publik: Post-Chefin Susanne Ruoff soll schon 2013 über den Subventionsbschiss informiert gewesen sein.
Nun belegen Dokumente, die dem «Blick» vorliegen, dass Post-Chefin Ruoff bereits 2013 darüber Bescheid wusste, dass die Postauto AG zu viele Subventionen kassierte. Am Dienstag noch hatte sie den Skandal heruntergespielt und sagte: «In einer Ecke der Postauto AG ist etwas Unrechtes geschehen.» Sie habe erst im November 2017 vom Betrug erfahren.
Ruoff rechtfertigt sich
Aber: Die Dokumente zeigen anderes. Laut «Blick» zeige eine Aktennotiz der Post vom 21. August 2013 klar, dass die damalige Führungsspitze von der internen Revision darauf aufmerksam gemacht wurde, dass «der Wertezufluss punktuell nicht eingehalten wird, was in bestimmten Fällen zu Quersubventionierung zu Lasten des öffentlich finanzierten Geschäfts führt». Seit damals wussten also Ruoff und der damalige Post-Präsident Peter Hasler von den «Kostenumbuchungen zu Lasten öffentlich finanzierter Verkehr».
Gegenüber «Blick» liess Ruoff am Mittwochabend ausrichten, man habe gewusst, dass es Probleme gebe. Dass es aber «zu illegalen fiktiven Umbuchungen kam, wussten weder die Konzernleitung noch die jeweiligen Verwaltungsratspräidenten».