Puma will Coronavirus-Einbussen in Grenzen halten
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Rekordjahr 2019 Puma im laufenden Jahr mit den Folgen des Coronavirus in Asien.
Er hoffe, dass die Auswirkungen in Grenzen gehalten werden können, sagt Puma-Vorstandschef Björn Gulden am Mittwoch. Derzeit seien 70 der 110 von Puma selbst betriebenen Läden in China geschlossen und rund 85 Prozent der 2500 Franchise-Shops.
China gilt als der profitabelste Markt für Puma. Zuvor hatten auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike von erheblichen Einbussen im China-Geschäft gesprochen. Adidas meldete eine um 85 Prozent geringere Geschäftstätigkeit seit 25. Januar.
«Die Situation verbessert sich deutlich», sagte Gulden. Er sei deshalb optimistisch, dass die Einbussen in Grenzen gehalten werden könnten. Derzeit sei kein Werk ausserhalb Chinas betroffen. Die Produktion für den US-Markt sei komplett in andere Länder verlagert worden. «Wir erwarten Lieferverzögerungen von zwei bis drei Wochen», betonte der Puma-Chef. China ist für Puma der zweitgrösste Einzelmarkt nach den USA und das mit über 40 Prozent im letzten Jahr am schnellsten wachsende Geschäftsfeld. Das China-Geschäft macht derzeit rund 12 bis 13 Prozent des Umsatzes bei Puma aus.
Im Jahr 2019 hatte Puma weltweit erhebliche Steigerungen bei Umsatz und Gewinn verzeichnet und laut Gulden das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte abgeschlossen. Der mit weltweit mehr als 13'000 Mitarbeitern erzielte Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18,4 Prozent auf 5,502 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Puma 262,4 Millionen Euro, 40 Prozent mehr als noch 2018. Die Puma-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich zu. Die Aktionäre sollen mit 50 Cent je Aktie am Gewinn beteiligt werden - nach 35 Cent ein Jahr zuvor.
Für das laufende Jahr plant Puma zunächst ein Umsatzwachstum von zehn Prozent. «5,5 Milliarden Euro sind nicht das Limit dieser Marke», sagte Gulden. Mit der Fussball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in Tokio stehen zwei Sport-Grossereignisse an, die normalerweise die Geschäfte der Sportartikel-Hersteller antreiben.
Puma wolle beim Sponsoring künftig neben Fussball stärker auf regional wichtige Sportarten setzen - Basketball in Nordamerika, Kricket in Indien, Handball in Europa. Beim Basketball habe Puma vor 18 Monaten mit grossem Erfolg den Wiedereinstieg geschafft und könne aufgrund des gesteigerten Bekanntheitsgrades nun auch den Verkauf von Retro-Produkten forcieren, sagte Gulden.
Die Fussball-Europameisterschaft im Sommer werde aufgrund der Ausbreitung auf mehrere Länder auch für die Ausrüster zu einer logistischen Herausforderung. «Das Ziel ist, die Begeisterung auf ganz Europa auszudehnen», sagte Gulden. Gelinge dies, könne es sich auch auf die Verkäufe positiv auswirken. Puma rüstet bis zu sieben Teilnehmerländer aus.