Raiffeisen

Raiffeisen-Chef Heinz Huber: Stiller Abgang sorgt für laute Kritik

Der abrupte Rücktritt von Heinz Huber als CEO der Raiffeisen Gruppe löst Unmut aus. Sein Führungsstil und IT-Projekte stehen in der Kritik.

Heinz Huber Raiffeisen
Der überraschende Abgang von Heinz Huber als Chef der Raiffeisen Gruppe sorgt nun weiter für Aufruhr in der Schweizer Bankenlandschaft. - keystone

Der überraschende Abgang von Heinz Huber als Chef der Raiffeisen Gruppe sorgt für Aufruhr in der Schweizer Bankenlandschaft. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, wurde sein Rücktritt kurz vor Weihnachten 2024 bekannt gegeben.

Huber verliess seinen Posten per 31. Dezember 2024, um im Juli 2025 das Präsidium der Graubündner Kantonalbank zu übernehmen. Besonders irritierend für viele: Huber verabschiedete sich ohne ein Wort des Abschieds.

Es sei «total stillos» und «unprofessionell», wie sich Huber aus dem Staub gemacht habe. Das schreibt die «Luzerner Zeitung» mit Bezug aus dem Kreis der 218 Genossenschaftsbanken.

Kritik an Führungsstil und Präsenz

Hubers Führungsstil stand schon länger in der Kritik. Laut «Finews.ch» wünschten sich viele Genossenschaftsbanken mehr Präsenz des CEOs.

«Bei Raiffeisen haben die regionalen Bankgenossenschaften das Sagen», betont ein Kritiker gegenüber der «Luzerner Zeitung». Die Zentrale mit Sitz in St. Gallen sei ihnen unterstellt. «Huber hat das nie wirklich verstanden.»

Gescheiterte IT-Projekte als Belastung

Ein weiterer Kritikpunkt war das Scheitern grosser IT-Projekte. Wie «Inside Paradeplatz» berichtet, musste Raiffeisen unter Hubers Führung das Vorhaben einer Super-App mit allen Bankfunktionen auf Eis legen.

Heinz Huber Raiffeisen
Raiffeisen hat im ersten Halbjahr wesentlich mehr Einnahmen erzielt und einen Gewinnsprung gemacht. Der Reingewinn kletterte um einen Viertel auf 701 Millionen Franken. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die bereits investierten Kosten von angeblich 500 Millionen Franken für die gesamte neue IT-Strategie könnten teilweise verloren sein. Die Suche nach einem Nachfolger für Huber ist in vollem Gange.

CEO aus den eigenen Reihen

Laut «Finews.ch» wünschen sich die Genossenschaftsbanken einen CEO aus den eigenen Reihen. «Wir brauchen jetzt jemanden mit Stallgeruch», wird ein Insider von der «Luzerner Zeitung» zitiert.

Als mögliche Kandidaten werden unter anderem Matthias Läubli, Chef der Stadtzürcher Raiffeisen-Genossenschaft, und Christopher Baumgartner, Chef von Raiffeisen Nidwalden, genannt.

Interimistische Führung übernimmt Finanzchef

Bis ein neuer CEO gefunden ist, übernimmt Finanzchef Christian Poerschke interimistisch die Leitung der Raiffeisen Gruppe. Die Bank hat laut «Finews.ch» einen Nachfolgeprozess bereits lanciert.

Bist auch du Kunde der Raiffeisen Genossenschaft?

Hubers Wechsel zur Graubündner Kantonalbank wird von manchen als Rückkehr in eine ihm vertrautere Bankenwelt gesehen. Die Kantonalbanken-Welt passe besser zu ihm, vermutet man laut «Luzerner Zeitung» in Raiffeisen-Kreisen.

Kommentare

User #2999 (nicht angemeldet)

Viel Spass der GKB mit diesem Präsidenten. Führt jetzt plötzlich besser, weil die Luft im Bündnerland besser ist? Der wird sich kein bisschen ändern aber ist Gott sei Dank in den VR abgeschoben worden.

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