Replay-TV muss wieder Zwangspausen einbinden
Das Wichtigste in Kürze
- SRG und Telecomfirmen konnten sich im Streit um Preisaufschläge für Replay-TV einigen.
- Gleichzeitig kehren auch im TV-Programm die Zwangswerbungen zurück.
Es ist eine «never ending Story»: der Streit um das zeitversetzte Fernsehen. Seit Monaten ringen zahlreiche Fernsehsender mit Swisscom und UPC um neue Tarife. Der Grund: Ihnen gehen durch das Überspulen von Werbung Millionen flöten.
Die SRG forderte deshalb eine Erhöhung des Nutzungstarifs für Inhalte – und zwar um den Faktor 7,5. Damit hätten sich TV-Abonnemente womöglich um bis zu 10 Franken pro Monat verteuert.
Inzwischen ist die SRG aber von dieser Forderung abgerückt. Stattdessen sieht sich das Medienhaus «mit der von Swisscom und UPC vorgeschlagenen moderaten Erhöhung des Basistarifs (…) um 15 Prozent einverstanden», erklärt Sprecher Edi Estermann gegenüber der TX Group. Das entspricht einer Erhöhung um rund 13 Rappen auf 1,5 Franken pro Monat und Kunde.
Ein Spot bei Sendungen, drei Spots bei Filmen
Ein erster und vor allem langersehnter Erfolg im «Replay TV»-Streit. Doch noch sind nicht alle Hürden überwunden. Im Gegenteil: Das Überspringen von Werbespots bleibt den TV-Sendern nach wie vor ein Dorn im Auge.
Deshalb soll diese Option künftig eingeschränkt werden. Zuschauer, die eine Sendung zeitversetzt sehen wollen, müssen sich zuvor einen Spot von 7 Sekunden ansehen. Bei einem Film gibt es sogar einen Werbeblock von 100 Sekunden. Dieser wird aus 3 Spots von je 20 Sekunden Dauer sowie Programmhinweisen des jeweiligen Senders bestehen.
Was halten Sie von den «wiederbelebten» Zwangspausen?
Umfasst Replay-Funktion künftig 14 Tage?
Ein harter Einschnitt für Telecomfirmen. Sie wollen eine Gegenleistung. Und zwar soll das Zeitfenster, wie lange Programme zur Verfügung stehen, von aktuell 7 auf neu 14 Tage ausgedehnt werden. Doch davon will die SRG nichts wissen. «Dadurch reduziert sich die Abgeltung im Verhältnis zu den verfügbaren Programminhalten gegenüber heute deutlich», erläutert Sprecher Estermann. Mit anderen Worten: Die ausgehandelten Tariferhöhungen wären so bereits wieder überkompensiert.
Gibt es künftig also wieder «Zwangswerbung»? Ja. Nutzer, die aber wirklich keinen Bock auf Werbung haben, dürfen auf einen weiteren Tarif hoffen. Dieser sieht einen Zuschlag für die TV-Verbreiter von 4.50 bis 7 Franken pro Monat und Kunde vor. Kurz und knapp: Wer keine Werbung will, muss tief in die Tasche greifen.