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Roche-CEO verteidigt Lieferung von Medikamenten nach Russland

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Zürich,

Pharmakonzern Roche liefert weiterhin Medikamente nach Russland. Dies sei internationaler Konsens, begründet CEO Schwan in einem Interview.

Gute Nachrichten für Severin Schwan: der CEO von Roche verdiente im vergangenen Jahr wieder etwas mehr (Archivbild).
Gute Nachrichten für Severin Schwan: der CEO von Roche verdiente im vergangenen Jahr wieder etwas mehr (Archivbild). - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Westen belegt Russland mit harten Sanktionen, Firmen ziehen sich aus dem Land zurück.
  • Roche liefert trotzdem weiterhin Medikamente nach Russland.

Der Pharmakonzern Roche bleibt trotz der internationalen Sanktionen weiterhin in Russland aktiv. Es bestehe ein internationaler Konsens darüber, dass Medikamente von Sanktionen ausgenommen seien, sagte Roche-Chef Severin Schwan in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Dienstag.

Roche liefere weiterhin Medikamente nach Russland. «Wir können doch nicht einfach den russischen Patienten lebensrettende Krebsmedikamente vorenthalten», sagte Schwan. Roche habe weiterhin eine Verantwortung gegenüber allen Patienten, die von den Medikamenten abhingen.

Roche beschäftigt in Russland 800 Mitarbeitende im Vertrieb, hat aber keine Produktionsstätten. Derzeit verliere Roche aber Geld in Russland. Zudem spende Roche Antibiotika-Medikamente in Millionenhöhe für die Ukraine.

Schwan spricht auch über CS-Rücktritt

Zu seinem kürzlich erfolgten Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Grossbank Credit Suisse sagte Schwan, er habe den Rücktritt schon vor einem Jahr in Erwägung gezogen. Dann seien die Milliardenverluste bei Greensill und Archegos gekommen. «Da war es nicht opportun, zurückzutreten.»

Er habe dem Verwaltungsrat damals zugesagt, dass er für eine Übergangszeit noch zur Verfügung stehe. «Jetzt, mit Axel Lehmann als Präsident, ist die Credit Suisse in guten Händen», sagte Schwan. Er halte es grundsätzlich für machbar, neben seinem Job als CEO bei Roche im Verwaltungsrat einer Bank zu sitzen. Er würde auch wieder so ein Amt übernehmen.

Er hoffe nicht, dass die CS übernommen werde oder mit der UBS fusionieren werde. «Es wäre für die Schweiz ein ganz grosser Verlust, wenn es nur noch eine Schweizer Grossbank gäbe.» Zum Russland-Geschäft der CS sagte Schwan, es gebe Risiken. «Wir haben proaktiv kommuniziert, wie hoch sie sind und dass sie beherrschbar sind.»

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