Schokoladenhasen auf Diät und dünnere Minisalamis
Kleinere Osterhasen und geschrumpfte Minisalamis - Verbraucherschützer suchen erneut die «Mogelpackung des Jahres»: Seit Mittwoch können Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Seite umfrage.vzhh.de unter fünf Produkten eines auswählen, das sie für eine besondere Täuschung halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucherschützer suchen wieder die «Mogelpackung des Jahres».
Veranstaltet wird die Umfrage von der Verbraucherzentrale Hamburg, bis zum 24. Januar läuft die Abstimmung. Eingegangen waren 2020 rund 3000 Beschwerden, aus denen die Produkte ausgesucht wurden.
So werden etwa der Milka Osterhase und Weihnachtsmann von Mondelez angeprangert. Beide Naschereien seien leichter geworden, würden vom Handel aber zum gleichen oder zu einem höheren Preis verkauft, erklärten die Verbraucherschützer. Die versteckte Preiserhöhung betrage bis zu 36 Prozent. Mondelez verwies darauf, dass Inhalt und Gewicht auf den Produkten stünden und der Handel letztlich die Endpreise festlege.
Zur Wahl steht auch das Frucht Müsli des Herstellers Seitenbacher. Die Füllmenge sei geringer, die Rezeptur «quasi identisch» - trotzdem werde das Produkt als neu vermarktet und Verbraucher zahlten je nach Supermarkt bis zu 75 Prozent mehr. Der Hersteller erklärte, es handle sich um ein «relativ neues» Produkt.
Kandidatin drei ist die Bifi Minisalami des Herstellers Jack Link's, die seit vergangenem Jahr zwar im Sechser- statt Fünferpack verkauft wird. Allerdings sei die einzelne Salami von 25 Gramm auf 22,5 Gramm geschrumpft und der Preis erhöht worden. Unter dem Strich ist das Produkt damit 16 Prozent teurer, kritisierte die Verbraucherzentrale. Jack Link's verwies unter anderem auf gestiegene Preise für das Fleisch.
Ebenfalls zur Abstimmung steht die beliebte Kinder Schokolade von Ferrero. Der Hersteller nahm zwei Riegel aus der Packung und der Verkaufspreis sank - jedoch sei die Schrumpfung in einigen Läden mit einer leichten versteckten Erhöhung verbunden gewesen. Ferrero verwies auf Forschungsergebnisse, wonach die kleinere Packung besser ankomme und erklärte ebenfalls, auf den Endpreis habe der Hersteller keinen Einfluss.
Auch Katzenfutter schaffte es diesmal in die Auswahl für die «Mogelpackung des Jahres»: die Whiskas Knuspertaschen von Mars. So sei die Füllmenge reduziert worden, der Preis bei vielen Händlern aber gleich geblieben. Mars verwies unter anderem auf gestiegene Kosten.
Grundsätzlich geben die Hersteller eine unverbindliche Preisempfehlung für ihre Produkte ab. Die endgültigen Verkaufspreise legen die Händler fest. Die Verbraucherzentrale Hamburg beklagte, dass dabei oft eine «win-win-Situation für Händler und Hersteller auf Kosten der Verbraucher» entstehe. Die Hersteller würden ihre Füllmengenreduzierung oft «geschickt vertuschen». Die Händler wiederum profitierten, weil sie die Preise teilweise «anheben, obwohl weniger Inhalt in der Packung steckt».