Schweizer Aktienmarkt mit herben Verlusten
Nach dem gestrigen Nationalfeiertag startet die Schweizer Börse mit Verlusten. Grund: Unruhen in Nahost und schlechte Konjunkturprognosen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SMI bricht ein, nachdem er am Nationalfeiertag geschlossen war.
- Die Kursverluste betragen zirka zwei Prozent.
- Dies, nachdem ausländische Börsen gestern starke Verluste verzeichnet hatten.
Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Geschäft deutlich tiefer. Grund dafür sind negative Vorgaben aus den USA und Asien.
Kurseinbussen am Nationalfeiertag
Am Vortag, als die Schweizer Börse wegen des Nationalfeiertags geschlossen war, kam es an vielen ausländischen Handelsplätzen zu starken Kurseinbussen. Die zunächst weiter optimistische Stimmung in den USA machte nach schwachen Konjunkturzahlen plötzlich Rezessionssorgen Platz. Die US-Notenbank Fed könnte zu lange mit der Zinswende zugewartet haben, wird befürchtet. Zudem konnten zuletzt nicht alle US-Unternehmensergebnisse überzeugen.
Dazu kommen zunehmende Spannungen im Nahen Osten, wo eine Eskalation des Konflikts befürchtet wird. Nun steht der US-Arbeitsmarktbericht für Juli, der um 14.30 Uhr (MESZ) veröffentlicht wird, im Fokus. Jüngste Daten zeigten, dass die Arbeitslosenzahlen einen fast einjährigen Höchststand erreicht haben und die Produktionsaktivität stark gesunken ist.
SMI taucht um über 2 Prozent
Der Leitindex SMI tauchte um 9.48 Uhr um 2,34 Prozent auf 12'029 Punkte. Damit zeigt der Schweizer Aktienmarkt nach der feiertagsbedingten Handelspause von gestern höhere Verluste als andere europäische Börsen. Diese verloren um zirka 1 Prozent.
Insbesondere die Aktien von Technologieunternehmen standen massiv unter Druck. Schuld waren die negativen Vorgaben aus den USA, wo Technologieriesen enttäuschende Ergebnisse vorgelegt hatten. Dies führte laut Händlern zu Gewinnmitnahmen im grossen Stil.
So hatten der Chiphersteller Intel und der Versandhändler Amazon mit ihren nachbörslich veröffentlichten Berichten die Anleger enttäuscht. Da half es auch wenig, dass die Apple-Zahlen die Erwartungen der Anleger übertroffen haben.
In der Folge brachen die Aktien von an der Schweizer Börse kotierten Tech-Firmen ein. Betroffen waren unter anderem ABB, Logitech, VAT, AMS Osram, Inficon und Comet. Die Wertpapiere verloren zwischen knapp fünf bis rund acht Prozent an Wert.
Aber auch die Aktien der Grossbank UBS (-5,0 Prozent) sowie weitere Finanzwerte verloren stark. Die Versicherer Swiss Re (-4,0 Prozent), Swiss Life (-3,7 Prozent) und Zurich (-3,2 Prozent) schrieben Verluste. Und sogar der als Wachstumswert geltende Titel Straumann (-4,1 Prozent) kam unter die Räder.
Am besten schlugen sich dagegen Unternehmen wie Nestlé (-0,3 Prozent) und Roche GS (-0,6 Prozent). Lindt & Sprüngli PS (-0,1 Prozent) verlor indes kaum an Wert.