Schweizer entscheiden sich bei Krankenkasse öfters für Telmed-Modell
Um Prämie zu sparen, wechseln immer mehr Schweizer bei der Krankenkasse zum Telmed-Modell. Das teure Standard-Modell verliert deutlich an Beliebtheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 2,5 Millionen Schweizer sind noch mit dem Standard-Modell versichert.
- Allerdings entscheiden sich immer mehr für ein günstigeres Telmed-Modell.
Wer die Krankenkasse wechselt, hat die Qual der Wahl. Nicht nur kann man die Kasse wählen, sondern auch das Modell. Offenbar entscheiden sich immer weniger Schweizer für das Standard-Modell mit freier Arztwahl. Vor drei Jahren waren noch rund 2,9 Millionen Schweizer damit versichert. Zwei Jahre später waren es fast eine halbe Million weniger. Ein Rückgang von elf Prozent, obwohl die Zahl der Versicherten merklich zugenommen hat.
«Offensichtlich ist der Mehrwert des Standard-Modells gegenüber dem Sparmodell für immer mehr Versicherte zu klein, um die rund 20 Prozent teureren Prämien zu rechtfertigen», kommentiert Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichsportals moneyland.ch.
Telmed immer beliebter
Währen immer mehr Schweiz dem Standard-Modell den Rücken kehren, nimmt die Kundenzahl beim Telmed-Modell zu. Hier muss man im Normalfall zuerst eine telemedizinische Hotline kontaktieren, zahlt dafür aber weniger Prämie. Zwischen 2015 und 2017 nahm die Zahl der Telmed-Versicherten um 16 Prozent zu. Und das Hausarzt-Modell verbuchte eine Zunahme von 7 Prozent.
Auch bei den Franchisen gibt es Verschiebungen. Immer weniger nehmen eine mittlere Franchise und entscheiden sich stattdessen für die höchste. «Mittlere Franchisen zahlen sich in der Regel nicht aus und sind nie die rationale Wahl», kommentiert Felix Oeschger, Analyst von moneyland.ch. Denn je nach Gesundheitskosten ist entweder die tiefste oder die höchste Franchise optimal.