Schweizer Technologie: Empa fördert drei Startups
Dieses Jahr erhalten gleich drei Empa-Forschende ein «Empa Entrepreneur Fellowship», um auf Produkte zu entwickeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Künstliche Intelligenz hilft, Stromnetze zu managen.
- Mit Lasern sollen Wunden nach Operationen schneller wieder heilen.
- Eine feuerfeste Drohne unterstützt Brandeinsätze.
Die Empa hat drei «Empa Entrepreneur Fellowships» vergeben. Die Stipendien sollen es jungen Forschenden ermöglichen, anwendungsorientierte Schweizer Technologien in Startup-Firmen in innovative Produkte umzusetzen.
KI-Plattform für intelligente Energieverwaltung
Immer mehr Elektrofahrzeuge und intelligente Gebäude werden in moderne Stromnetze integriert – eine Entwicklung, die den Netzbetrieb vor neue Herausforderungen stellt. Federica Bellizio will mit Unterstützung der Empa eine Managementplattform entwickeln, die als Schnittstelle zwischen Netzbetreibern und Anbietern von Energiemanagementsystemen dient.
«Unser Ziel ist es, die Elektrifizierung des Gebäude- und Mobilitätssektors voranzutreiben, was letztlich das gesamte Stromsystem stärkt», erklärt Bellizio, die seit Jahren zur Dekarbonisierung des Stromnetzes forscht. Ihre Plattform verbindet künstliche Intelligenz mit physikalischen Modellen, um lokale Energieressourcen wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge effizient zu steuern und zu überwachen. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch senken und der CO2-Fussabdruck reduzieren.
Lasergewebelöten für die Chirurgie
Chirurgische Eingriffe mit kleinsten Schnitten und möglichst wenig Gewebeschädigung sorgen dafür, dass Patienten schneller wieder gesund werden. Oscar Cipolato hat deshalb eine minimalinvasive Technologie entwickelt, die innere Wunden präzise und nahtlos mit einem Laser verschliesst. Mit Unterstützung seines Stipendiums möchte er seine Entwicklung nun zur Marktreife bringen.
«Unsere patentierte Technologie zeigt die Gewebetemperatur in Echtzeit an, was das Lasern sicherer und präziser macht», erklärt Cipolato. Diese Schweizer Technologie bietet sich laut Cipolato insbesondere dort an, wo herkömmliche Nähte an ihre Grenzen stossen – etwa bei empfindlichem Weichgewebe oder in der minimalinvasiven Chirurgie mit Robotersystemen.
Drohnen für extreme Temperaturen
Feuerwehrleute und Inspektoren müssen oft unter extremen Bedingungen arbeiten – sei es, um Gefahren zu beurteilen, Opfer zu lokalisieren oder Infrastruktur zu inspizieren. David Häusermann forscht daher an einer Drohne, die auch extremen Temperaturen trotzt: Die «FireDrone» ist für die Brandbekämpfung und industrielle Inspektionen vorgesehen und kann bei Temperaturen von bis zu 200 Grad fliegen. Dabei wird die Drohne durch eine Polyimid-Aerogel-Isolierung und ein einzigartiges Kühlsystem geschützt, die an der Empa entwickelt wurden.
«Unsere Drohne ermöglicht es Einsatzkräften, gefährliche Bereiche sicher zu überwachen und Situationen aus der Ferne einzuschätzen», erklärt Häuserann. Einzigartig ist, dass der Flugroboter auch in Innenräumen fliegen kann – ein entscheidender Vorteil bei Bränden oder Industrieinspektionen. Laut Häusermann gibt es derzeit keine Roboter mit vergleichbaren Fähigkeiten.