Schweizer Technologie: Fortyseven – Beachtliche Ingenieursleistung
Wo einst die Römer, in der Siedlung «Aquae Helveticae» lebten, wurde eine echte Architektur- und Ingenieursleistung erschaffen: das Fortyseven in Baden AG.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wellness-Therme in Baden AG «Fortyseven» ist eine echte Architekturleistung.
- Die technische Anlage ist hochkomplex, energiesparend und Effizienz optimiert.
- Die Steuerung der Anlage auch digital und von unterwegs möglich.
Es sind die ältesten bekannten Thermalquellen der Schweiz. Erstmals im Jahr 1847 reisten die Gäste von Zürich mit der Spanisch-Brötli-Bahn nach Baden zur Kur. Aufgrund technischer Probleme wurde das Bad im 2012 geschlossen. Einige Jahre vergingen bis zum Entscheid eines Neubaus und dem Spatenstich im Jahr 2018.
Die Architektur: Eine «The( r )menlandschaft
Dreieinhalb Jahre mussten die Bader und Gäste danach auf die neue Wellness-Therme warten. Es sollte eine Therme entstehen, die Wellness, Stadt, Park und die Limmat in eine «Themenlandschaft» integriert. Das ist die Handschrift vom Schweizer Stararchitekt Mario Botta.
«Wir haben im Grunde kein Gebäude, sondern die Bezüge zum Fluss ausgearbeitet», so ein Zitat von Mario Botta. Die Innenräume wurden von Iria Degen gestaltet. Sie spiegeln die warmen Farben der Natur wider. Diese Wärme entsteht durch das Zusammenspiel aus Ahornholz-Decken und Wänden wie Böden in Terracotta-Farben.
Ohne Prozesstechnik und Elektronik keine Therme
Selten öffnen sich die Türen zu den Technikräumen der Wellness-Therme. Hinter diesen Türen verbirgt sich eine hochkomplexe technische und digitale Anlage. Gebäudeautomation, Prozesstechnik mit variablen Frequenzumrichter für die Klimatechnik und Wärmepumpen sind nur einige der technischen Lösungen. Die Lichtsteuerung beispielsweise erfolgt über die Präsenzmelder-Gebäudeautomationslösung.
Damit werden nur diejenigen Orte aufgehellt, wo sich Gäste aufhalten. Für die Steuerung der (Wärme)-Pumpen und der Ventilatoren werden Frequenzumrichter eingesetzt, die unter anderem Energie einsparen. Damit wird die Leistung nur dann abgeholt, wenn sie erforderlich ist. So können die Anzahl und die Drehzahl der betriebenen Pumpen anhand des Wasserbedarfs automatisch optimiert werden.
Wellness: hygienisch, gesund, digital, technisch hochkomplex
Das Konzept von Mario Botta sieht vor, die Aussenbecken jeden Abend abzupumpen. Dies, um sie am nächsten Tag mit frischem Quellwasser neu zu befüllen. Diese Steuerung erfolgt digital und kann vom Personal auch unterwegs ausgelöst werden.
Für die Sektion Aargau Swiss Engineering ist klar, dass das Fortyseven nicht nur ein Wellness-Erlebnis bietet. Aus Sicht des Engineerings ist das Konzept der technischen Installation durchdacht, modern und Effizienz optimiert.